Rückblick Jänner

Der Monat Jänner im Rückblick vergangener Jahr(zehnt)e

Jänner 2021: Das Hotel „Europa“ sperrt endgültig zu. Das alt-ehrwürdige und traditionsreiche Hotel am Bahnhofplatz schließt vermutlich für immer seine Pforten – nach knapp 150 Jahren des Bestehens! Bereits seit Beginn der Corona-Pandemie im Februar 2020 war das Hotel geschlossen und seitdem nicht mehr aufgesperrt worden. Doch der langsame Abstieg begann bereits ein Jahr vorher, als Innsbruck´s einziges 5-Sterne-Hotel seine Top-Bewertung verlor. Mitte Jänner 2021 wurde dann bekannt, dass der 1888 errichtete Barocksaal zerstört worden ist. Am 9. Februar 2021 erfolgte schließlich eine Versteigerung diverser Gegenstände aus dem Hotel-Inventar.

Ein kurzer Rückblick zur Geschichte des Hotels: Am 7. August 1869 wurde die Eröffnung des Hotels für den darauffolgenden Tag angekündigt:

IN 07.08.1869

Den Innsbrucker Nachrichten vom 10. August 1869 war dies damals allerdings nur eine Randnotiz wert:

IN 09.08.1869

Am 22. Mai 1881 kam es zu einem Großbrand im Hotel, wie die Innsbrucker Nachrichten zu berichten wussten:

IN 23.05.1881

Rund 50 Jahre später wurde das Hotel ein weiteres Mal zerstört: Beim einzigen Nachtangriff auf Innsbruck trafen die Bomben das Gebäude und zertrümmerten fast die gesamte vordere Hausfront. Nach dem Wiederaufbau wurde das Hotel 1951 wiedereröffnet.

Die Besitzer bis zum Ende des 2. Weltkrieges waren:

  • Barbara Reinhart und deren Sohn Johann, die den Betrieb bis zum Tod von Johann im August 1896 führten.

IN 05.08.1896

  • Anton Hanreich ab 1896 bis zu seinem Tod im November 1912.

IN 26.09.1896

  • Emil Karl Kupper wird im Februar 1914 neuer Hoteldirektor. Gleichzeitig wird das Hotel neu renoviert und erhält eine Modernisierung.

IN 12.02.1914

TA 06.05.1914

  • Theodor Störzel übernimmt für 10 Jahre die Geschäftsführung in den 1920er Jahren. Der Bericht über den Hausball lässt die damalige Stimmung greifbar werden (Innsbrucker Nachrichten vom 1. Februar 1926)

TA 01.02.1926

  • Jakob Kemmler wird schließlich Ende der 1920er Jahre neuer Besitzer und bleibt es bis zu seinem Tod im März 1942.

TA 31.12.1928

  • Bekanntester Besitzer nach dem 2. Weltkrieg war Otto Plattner, der das Hotel von August 1989 bis 2007 sehr erfolgreich führte.

Mit dem abschließenden Bilder-Streifzug möchte ich das Hotel Europa noch einmal hochleben lassen:

Europa vor 1920_c

Das Hotel in festlicher Beleuchtung – vermutlich vor 1918.

Europa vor 1940_c

Das stattliche Gebäude wohl in den späten 1920er Jahren. Die spätere durchgängige Balkonreihe gab es noch nicht, markant war auf alle Fälle die große Reklametafel an der Hausecke, welche so montiert schon von weitem aus beiden Richtungen erkennbar war.

Europa in Farbe_c

Diese Farbaufnahme darf einfach nicht fehlen. Meiner Meinung nach macht es die Atmosphäre damit erst richtig lebendig.

Folgende Bilder aus einem Hotelprospekt der 1940er Jahre zeigen die Mondänität und das besondere Flair dieses Hotels:

Hotel_Europa_Flyer0008

Europa WA_c

Die Aufnahme dürfte wohl kurz nach dem Wiederaufbau entstanden sein. „Dicke“ Autos beherrschen die Parkplätze der Hotelgäste und – die Zimmer im 2. Stock haben alle einen Balkon erhalten. Ebenso fällt der jetzt zusätzliche 5. Stock auf.

Jänner 1981: Halbzeit beim Bau des neuen IVB-Betriebsbahnhofes (Neubau einer Tiefgarage sowie daraufgesetzt eine neue Straßenbahnremise).

Jänner 1981: Laufende Übersiedlungsarbeiten der Stadtgärtnerei vom ehemaligen Standort am Sillzwickel in die Trientlgasse (südlich des städtischen Zentralhofes).

Jänner 1980: Eröffnung der neuen Ursulinen-Schule am Fürstenweg und des Zubaues des beim Hotel-Café „Central“ an der Ecke Erlerstraße/Gilmstraße.

1.1.1904: Zusammenschluß von Innsbruck mit den beiden Dörfern Wilten und Pradl. Aus diesem Grund wird zwei Jahre später der Vereinigungsbrunnen am Bahnhofsplatz errichtet (ungefähr an der heutigen Verlängerung der Salurner Straße zum Südtiroler Platz hin).

im Jänner 1876: Straßenumbenennungen in Wilten: Leopold-, Heiliggeist-, Templ- und Bahnstraße (heute: Bruneckerstraße)

1.1.1882: Eröffnung der Wasch- und Badeanstalt in der Salurner Straße.

im Jänner 1886: Beschlüsse des Wiltener Gemeindeausschusses: Ankauf eines Grundstückes zur Erbauung eines Schul- und Gemeindehauses, Ein-führung der Gasbeleuchtung und Bau einer Wasserleitung in Wilten.

22.1.1889: Übersiedlung der Wagner´schen Buchdruckerei vom Stammhaus in der Pfarrgasse in das neue Gebäude in der Erlerstraße (nach dem 2. Weltkrieg übersiedelte die Druckerei ein weiteres Mal, nämlich an die Sill hinter dem ehemaligen Schlachthof).

3.1.1893: Beschluss des Gemeinderates: Aufstellung des Leopoldbrunnens vor den Stadtsälen.

im Jänner 1894: Umbenennung der Saggener Hauptstraße in Falkstraße.

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