Ich habe wieder einiges zusammenfinden können, um daraus ein weiteres spannendes Kapitel der Innsbrucker Wirtschaftsgeschichte zu schreiben. Es ist jedes Mal auf´s Neue eine spannende Suche: Finde ich ausreichend Material, das ich zum Erzählen verwenden kann? Ist es dann interessant genug? – Eigenartig, aber bis jetzt konnte ich noch zu jeder Folge alle Fragen mit einem eindeutigen „Ja“ beantworten. Aber es ist unwahrscheinlich mühsam. Damit man sich ein ungefähres Bild vom Arbeitsaufwand machen kann: Ich benötige für jede Folge rund 20 bis 30 Stunden, bis alles fertig und lesbar ist. Meistens bin ich gerade dabei, auf den Button „Veröffentlichen“ drücken zu wollen und stolpere dann doch noch über ein wichtiges Detail, welches ich unbedingt noch einbauen muss. So auch dieses Mal…
Wer kann sich aus der Generation Ü40 nicht daran erinnern?
Wer heute durch die obere Ing. Etzel-Straße spaziert, kann sich gar nicht (mehr) vorstellen, dass bis vor knapp 20 Jahren anstelle des heutigen „Bürgergartens“ eine traditionsreiche Brauerei ihren großflächigen Firmensitz hatte. Und dies seit über 175 Jahren! Interessante und verblüffend ähnliche Parallelen bestehen zwischen den beiden Traditionsbrauereien „Bürgerbräu“ und „Adambräu“: zum ersten der Standort nahe am Bahnhof und ebenso in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Sillkanals, weiters dasselbe Gründungsjahr und beinahe auch dasselbe Jahr des Unterganges sowie zahlreiche Wechsel der Besitzer bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Was einst undenkbar erschien, erfolgte dann für die letzten knapp 10 Jahre ihres beider Bestehens: Nämlich die Zusammenlegung der beiden Brauereien!
Doch der Reihe nach: Am 28. April 1825 (also rund einen Monat nach dem Adambräu) erhielt der Magistratsrat Johann v. Dietrich die Erlaubnis zur Errichtung einer Brauerei in Innsbruck. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Martin Stainer führte er die Brauerei bis 1856, ehe M. Stainer für weitere acht Jahre Alleinbesitzer wurde. 1864 ging die Brauerei in den Besitz von Franz Hamberger & Comp. über, 1874 übernahm zuerst Johann Simon Kapferer die Brauerei und übergab diese 1879 an seinen Sohn Max Kapferer. Schließlich gaben die beiden Herren Summerer und Soyer am 2. Mai 1878 in den Innsbrucker Nachrichten die Übernahme der Pacht der zur damaligen Zeit so bezeichneten „Kapferer-Bräuerei“ bekannt:
Dies ist deshalb von Bedeutung, weil erstens die Brauerei nach diesen beiden Pächtern in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde (siehe nächster Absatz) und zweitens am Vorabend der Bekanntgabe dieser Meldung ein Großbrand in der Brauerei ausbrach, welchem eine spannende und lebendige Beschreibung folgte:
Am 6. Mai erfolgte durch die beiden Pächter ein Aufruf in den Innsbrucker Nachrichten mit der Bitte um Rückgabe zahlreicher Gegenstände aus dem Besitz der Brauerei, die vor dem Feuer gerettet worden sind:
Am 15. Mai erfolgte der öffentliche Dank an die Versicherungsgesellschaft für die rasche Schadenabwicklung:
Und nur drei Monate später verlautbarten die beiden ehemaligen Pächter, dass sie nun die neuen Eigentümer der Brauerei geworden sind:
Innsbrucker Nachrichten vom 8. August 1878
In diese Ära fiel noch eine weitere bedeutende Neuerung: Am 16. August wurde der Biergarten zum ersten Mal elektrisch beleuchtet! Eine Sensation, die es wert war, in den Innsbrucker Nachrichten kurz erwähnt zu werden:
Schließlich wurde die Brauerei 1894 unter der Führung von Dr. Max Kapferer (1866 – 1950) in die Aktiengesellschaft „Bürgerliches Brauhaus Innsbruck“ umgewandelt und am 1. Jänner 1895 vom Vorbesitzer Josef Summerer übernommen. Dazu berichteten die Innsbrucker Nachrichten am 7. April 1894 unter der Überschrift „Ein bürgerliches Bräuhaus in Innsbruck“ folgendes: „Zur Errichtung eines bürgerlichen Bräuhauses hat sich hier ein Konsortium gebildet und wurde, wie bereits gemeldet, zu diesem Zwecke die Summerer-Brauerei angekauft. Dass ein starker Zusammenhalt unter den Bürgern Innsbrucks stattgefunden haben muss, beweist, dass innerhalb vier Tagen das gesamte Aktienkapital gezeichnet wurde.“ Im Dezember d. J. ging es Schlag auf Schlag: Zuerst wurde der neuen Gesellschaft die Bewilligung erteilt, das städtische Wappen führen zu dürfen (das erkennt man deutlich auf den ersten Etiketten bzw. Rechnungsköpfen) und für Ende des Monats wurde zur konstituierenden Generalversammlung eingeladen.
Zu Silvester 1894 lud der vormalige Besitzer Josef Summerer zur großen Abschiedsfeier in die Lokalitäten des Bürgerbräu ein und gleichzeitig kündigten die neuen Eigentümer an, alles aufzubieten, um gutes und gesundes Bier zu erzeugen.
Gleichzeitig gab der neue Pächter Gottfried R. Ermenz die Übernahme der Pacht bekannt und versprach, durch vorzügliche Speisen und Getränke und aufmerksamer Bedienung die Kundschaft zufrieden zu stellen:
Josef Summerer starb dreizehn Jahre später mit 73 Jahren und wurde am Westfriedhof begraben. Sein Grab existiert heute nicht mehr.
Kundmachung über den Eintrag der Aktiengesellschaft beim Handelsgericht mit einer Auflistung der Mitglieder des Verwaltungsrates sowie des Geschäftsführers (Innsbrucker Nachrichten vom 4. Februar 1895)
Das Bürgerliche Brauhaus wohl nach der Umwandlung in die Aktiengesellschaft, gelaufen 1899.
Die Geschäftsentwicklung dürfte allem Anschein nach sehr erfolgreich verlaufen sein, so zumindest lässt es sich aufgrund der Tagesordnungspunkte auf den beiden angekündigten Generalsversammlungen von 1902 und 1903 vermuten:
So soll über die Verwendung des Reingewinnes entschieden werden wie auch über den Ankauf einer Realität und die Erweiterung der Keller und der Kühlanlage (Innsbrucker Nachrichten vom 4. Dezember 1902)1903 wird über die Erweiterung des Sudhauses diskutiert.
Dass sich die häufig wechselnden Pächter (vielleicht gab es anfangs nur 1-Jahres-Verträge?) um das Wohlwollen ihres Publikums sehr bemühten, beweisen nachstehende Annoncen aus den Innsbrucker Nachrichten:
Innsbrucker Nachrichten vom 28. Mai 1895Innsbrucker Nachrichten vom 20. Juni 1896Innsbrucker Nachrichten vom 2. Jänner 1914So dürfte der Firmenkomplex in den 1920er Jahren ausgesehen haben. Ein interessantes Detail am Rande: Die übergroße Darstellung der Gebäude und im Vergleich dazu der klein geratene Viaduktbogen mit dem darauf vorbeifahrenden Zug.
Das Jahr 1929 brachte eine ganz besondere Weichenstellung für das Bürgerliche Brauhaus, denn am 13. August wurde im Tiroler Anzeiger zu einer außerordentlichen Generalversammlung eingeladen: Es lagen besondere wichtige Gründe vor betreffend der weiteren Eigentumsverhältnisse:
Beschlussfassung zur Fusionierung mit der Brauerei Reutte bei gleichzeitiger Auflösung der Aktiengesellschaft und weitere Fusionierung mit der Österreichischen Brau-A.G.
Eine Woche später konnte man an derselben Stelle lesen, dass sich die Österreichische Brau A.G. gemeinsam mit noch weiteren Brauereien, nämlich der Sternbrauerei Salzburg, der vereinigten Tiroler Brauereien Kundl-Jenbach, der Liesinger Biervertrieb Stefag Ges.m.b.H. und der Badgasteiner Thermalwasser vereinigt hatten. Damit vereinigten sich in Tirol die beiden größten Brauereien und erzeugten insgesamt rund 98.000 Hektoliter Bier, was beinahe die Hälfte der gesamten Tiroler Bierproduktion betrug (Stand 1927/28, in: Tiroler Anzeiger vom 27. September 1929)! Adambräu rangierte tirolweit nur an dritter Stelle mit rund 34.000 Hektoliter Bier. [Auch hier gibt es eine interessante Parallele zu einem anderen traditionsreichen Innsbrucker Wirtschaftsbetrieb, nämlich der Ersten Tiroler Arbeiterbäckerei (siehe Folge 1). Auch dort verschoben sich die Eigentumsverhältnisse von einer Handvoll Idealisten, gebündelt in einer Genossenschaft, zuerst zugunsten der G.Ö.C. und etliche Jahrzehnte später zum Konsum Österreich.]
Im Juli 1930 wurde in den Innsbrucker Nachrichten in einem großen Artikel sehr detailliert über den soeben fertiggestellten Umbau im Bürgerbräu berichtet:
Der straßenseitige Gebäudekomplex mit dem einladenden Gastgarten vermutlich nach den Umbauarbeiten.
1936 übernahm das Bürgerbräu erstmals auch das Kaffeehaus in der Messehalle und baute es zusammen mit dem damaligen Restaurant zu einem großen einheitlichen Messerestaurant aus.
Mit Jahresende 1994 übersiedelte die Adambräu-Brauerei in das Areal des Bürgerbräu. Knappe zehn Jahre verblieben dann beide Brauereien an diesem Standort, bis – ich glaube 2004 – der endgültige Auszug erfolgte. Der Vertrieb übersiedelte nach Neu-Rum, während die Produktion tirolweit eingestellt wurde. Danach blieben die Gebäude noch eine zeitlang leerstehend, bis dann Anfang 2007 mit den Bauarbeiten begonnen wurde. Schließlich sind 2008 wichtige Einrichtungen wie das Jugend- und Sozialamt, das BFI oder auch die Pensionsversicherungsanstalt in die neuen Gebäude eingezogen.
Was jetzt nicht fehlen darf, sind natürlich Aufnahmen vom alten Firmenkomplex (Aufnahmedatum: August 2004 und Juli 2005)! Wer kann noch Näheres dazu erzählen? Gibt es vielleicht noch ehemalige Mitarbeiter*innen?
Was für eine tolle Aufnahme! Geht es Ihnen auch so: Einmal hingeschaut, und sofort tauchen alle Erinnerungen an dieses Straßenstück wieder auf – der Geruch, wenn frisches Bier gebraut wird, die altvertrauten Konturen der einzelnen Gebäude, die verschiedenen Reklamen…
Der Gebäudekomplex links der Einfahrt mit der Lagerhalle für den Rampenverkauf. An dieser Stelle befand sich früher der allseits beliebte Gastgarten.
Der Blick geht weiter hinauf bis zur Ecke Museumstraße. Noch kann man die Werbeschrift „Waitz Öfen Herde“ an der Feuermauer erkennen.
Bildausschnitt aus dem linken Gebäudekomplex: Zu erkennen sind eine Glasöffnung zum Sprechen, die Überschrift „Rampenverkauf“, eine aufgeklebte Folie mit dem Hinweis „Wir sind übersiedelt“ und das Hausnummernschild „Ing. Etzel-Straße 11“.EinfahrtsbereichBlick auf die Gebäude rechts des Einfahrtsbereiches. Beim hinteren der beiden Gebäude erkennt man noch undeutlich die ursprüngliche Form nach dem Umbau von 1935 (siehe weiter oben).Das östliche Ende des Areals an der Ing. Etzel-Straße.Eingang in den Verwaltungstrakt.Hinter der großen Überdachung finden sich Garagen, Lagerschuppen und ehemalige Betriebswohnungen. Der Blick geht weiter auf die Rückseite der südlichen Häuser in der Sillgasse. Rechts – glaube ich – geht es die Stiegen hinauf in die Betriebsküche.Rechts müsste es sich um eine Betriebswohnung handeln. Vielleicht gibt es ja jemanden, der dazu etwas erzählen kann. Diese Art von Architektur gab es auch in leicht abgewandelter Form bei den Betriebswohnungen der ETAB (siehe auch dort). Schade darum, denn in meinen Erinnerungen gehörte diese irgendwie zum Stadtbild von Innsbruck. Jedenfalls verschwindet diese Form langsam, aber sicher aus allen Bereichen. Lagerhallen – hinten links leuchtet der obere Teil des Eingangsbereiches der TGKK (heute: ÖGK) hervor.Diese Aufnahme habe ich deshalb ausgewählt, weil erstens gibt es auch gänzlich unbekannte Ecken bei einem ansonsten so bekannten Gebäude und zweitens geht hier der Blick auf die Rückseite und den Klara-Pölt-Weg. Kaum mehr vorstellbar…Auch hier eine auffallende Parallele zur ETAB: Der Schornstein, der fast schon ident aussieht…Am Klara-Pölt-Weg auf dem Weg zum Zahnambulatorium. Wer kann sich heute noch erinnern, dass bis hierher das Areal des Bürgerbräu reichte? Die weiße Tür war nie offen, so oft ich an dieser Stelle vorbeispaziert bin.Klara-Pölt-Weg in Richtung Sillgasse/Museumstraße.Irgendwo an dieser kurzen Strecke des Klara-Pölt-Weges konnte man einen raschen Blick auf die hinteren Bauten werfen.Eine kleine Mutprobe war´s schon, aber es hat letztendlich geklappt und es hat sich gelohnt: Blick aus dem Direktions-Vorzimmer der TGKK auf das Areal. Gerade noch sieht man einen weiß lackierten Lohner-Triebwagen der Linie 1, die hinter dem Einfahrtsbereich verschwindet.Die zuvor erwähnten Lagerhallen, die bis an den Klara-Pölt-Weg reichten.Betriebsküche (?) im Vordergrund, in der Bildmitte Betriebswohnungen.… und das bittere und unausbleibliche Ende!
Und am Ende noch ein bißchen Reklame …
Briefkopf eines Geschäftsbriefes von 1936. Links im Logo ist das Innsbrucker Stadtwappen verankert.
… sowie verschiedene Bieretiketten, vermutlich aus den 1950/60er Jahren – vielleicht kann ja jemand nähere Zeitangaben dazu machen…
Auch das gab es – ein eigenes Stadtteilbier! Wie es wohl geschmeckt haben mag?… und irgendwann in den 1970er Jahren musste man schon genau hinschauen, um den Namen „Bürgerbräu“ noch zu finden…
Zu allerletzt muss ich noch auf das „neue“ Bürgerbräu-Bier kurz eingehen: Seit Herbst 2021 gibt es wieder ein Bürgerbräu-Bier mit ähnlich gestaltetem Logo und dem Stadtwappen darin, welches an die Tradition von Bürgebräu anschließen möchte. Auf den ersten Blick glaubt man, es wird wieder Bier in Innsbruck gebraut, aber das stimmt nicht. Die Produktion erfolgt nämlich in Lienz/Osttirol. Aber letztlich egal, wo es gebraut wird – mir schmeckt´s jedenfalls!
Der ehemalige Eingang in den Verwaltungs- und Geschäftsführungsbereich mit dem charakteristischen Firmenzug. Obwohl es das Unternehmen schon seit etlichen Jahren nicht mehr gibt und in der Zwischenzeit andere Kleinunternehmen hier eingezogen sind, wurde die Firmenbeschriftung nicht abgenommen. Eine nette Geste, wie ich finde. Übrigens: Das Unternehmen befindet sich schon seit dessen Gründung immer an derselben Adresse – St. Bartlmä 3.
Es ist gar nicht so einfach gewesen, genügend allgemeine Informationen über das Unternehmen zu erhalten. Ich habe in meiner Sammlung über Innsbruck´s Bibliographie keine einschlägigen Aufsätze über die Firma Josef Oberhammer gefunden, daher muss ich mich bei der nachfolgenden Vorstellung auf zeitgenössische Zeitungsberichte stützen. Und eine Woche später habe ich dann doch noch eine Kurzfassung zur Unternehmenschronik (im Heftlein 340 Jahre Wiltener Schützen 1625 bis 1965) gefunden und ergänze deshalb den untenstehenden Text. Außerdem hat mich Klaus Fischler, ein ehemaliger Mitarbeiter der Firma, auf einen Fehler in meiner Recherche hingewiesen (es existierten nämlich zwei getrennte Betriebe nebeneinander, die Schlosserei Anton Gaim und besagte Maschinenfabrik), den ich ebenfalls ausgebessert habe. Zu guter Letzt habe ich vom letzten Firmeninhaber aus der Familie Oberhammer, nämlich Walther Oberhammer, noch einige wesentliche Fakten vor allem aus der Nachkriegszeit erhalten.
Das Unternehmen geht auf eine alte Schmiede des Stiftes Wilten aus dem 13. Jahrhundert zurück: Diese wurde gemeinsam mit der ebenfalls im Besitz des Klosters stehenden Mühle (die Mühle wurde beim Bombenangriff auf die Stadt Innsbruck am 13. Juni 1944 zerstört) vom damaligen Sillkanal, einer künstlich angelegten Ableitung des Sillflusses, betrieben. Die Schmiede blieb im Eigentum des Klosters bis 1807, wurde dann durch das königlich-bayerische General-Landeskommissariat verwaltet und an einen gewissen Bartlmä Kandler verpachtet. 1816 wurde diese Schmiede, inzwischen im Besitz der k.k. Administration, wieder an das Stift zurückgegeben. Das Stift selbst verkaufte im Mai 1817 die Schmiede an Bartlmä Kandler, der aber bald darauf verstarb. Sein minderjähriger Sohn Johann musste die Schmiede im Februar 1829 an Johann Georg Lang verpachten, der diese am 01. Februar 1838 schließlich käuflich erwarb. Als dessen Sohn Thomas Lang im Dezember 1868 die Geschäftsführung übernahm (nachdem die Schmiede im Dezember 1862 durch Erbschaft in seinen Besitz gelang), erfolgte zuerst der Zubau einer mechanischen Werkstätte (oder Werkshalle) und in weiterer Folge die Errichtung einer Gießerei, wie in den Innsbrucker Nachrichten vom 25. Oktober 1879 zu lesen ist:
Thomas Lang wurde als sehr unternehmerisch denkende und für das Neue aufgeschlossene Persönlichkeit beschrieben, was sich auch in den nachfolgenden Auszeichnungen widerspiegelt: Die Tiroler Handels- und Gewerbekammer sprach ihm einen Reisekostenbeitrag zu für den Besuch der Weltausstellung in London 1862 (Zitat: „für ausgezeichnete tirolische Industrielle“, in: Innsbrucker Nachrichten vom 12. Juli 1862) bzw. die Verleihung der silbernen Staatspreis-Medaille für Maisentkörnerungsmaschinen (in: Innsbrucker Nachrichten vom 11. Oktober 1875) sowie die Überreichung eines Anerkennungsdiploms durch den Thronfolger Erzherzog Rudolf (1875).
Weitere Erfolgsmeldungen ließen nicht lange auf sich warten:
Innsbrucker Nachrichten vom 30. Mai 1883Innsbrucker Nachrichten vom 25. August 1890Innsbrucker Nachrichten vom 1. Mai 1892Innsbrucker Nachrichten vom 25. August 1892
Thomas Lang musste in dieser für ihn wirtschaftlich so erfolgreichen Epoche zahlreiche private Schicksalsschläge verkraften: Seine erste Ehefrau verstarb im Juli 1878 im 40. Lebensjahr und hinterließ ihm vier minderjährige Kinder, eines davon, Töchterchen Maria Magdalena, starb nur vier Wochen darauf. Nachdem er noch einmal geheiratet hatte, starb sein Sohn Peter Paul mit nur 19 Tagen im August 1892.
Einen sehr aufschlussreichen Kommentar erhielt ich von einer direkten Nachfahrin, Frau Arntraud Bacher – sie schreibt: „Thomas Lang war mein Ur-Ur-Großvater und hatte mehr Schicksalsschläge als beschrieben. Seine erste Frau starb mit 40 Jahren und alle fünf Kinder aus dieser Ehe wurde nicht älter als 1 Jahr. Die im Artikel erwähnte Ehefrau war seine zweite Frau. Aus dieser zweiten Ehe stammten sechs Kinder, von denen drei das erste Lebensjahr überlebten. Das erste Kind aus dieser Ehe heiratete 1893 den späteren Geschäftsführer Oberhammer (Details dazu müsste man in den Matriken nachschauen). Das zweite Kind der zweiten Ehe (Thomas Lang) ist mein Ur-Großvater. Aus der dritten Ehe überlebten alle Kinder bis auf das letzte, der im Artikel erwähnten Peter Paul.“
Vier Monate zuvor verstarb sein Vater Johann Georg Lang hochbetagt im 94. Lebensjahr:
Das Unglück selbst holte ihn fünf Jahre später ein, als er an am Rosenmontag des Jahres 1897 nachts auf dem Heimweg in die Sill gestürzt war (auf Höhe der Hartlmühle, die an der Kreuzung der ehemaligen Eisenbahnstrecke mit der Karmelitergasse gelegen ist).
Folgende Porträtaufnahmen der erwähnten Personen habe ich dankenswerterweise ebenfalls von Frau Bacher erhalten. Es handelt sich dabei um Thomas Bartholomäus Lang (rechts oben – der besagte Firmengründer), dessen zweite Ehefrau Karolina Lang, geb. Birchl sowie um Johann Georg Lang (links unten), den Vater von Thomas.
Bereits im Juni desselben Jahres wechselte der Eigentümer und tritt erstmals der Name Oberhammer auf:
Innsbrucker Nachrichten vom 9. Juni 1897
Im August 1898 schließlich erwarb Josef Oberhammer, der Schwiegersohn von Thomas Lang, per Kauf aus dem Nachlass des Verstorbenen endgültig das Unternehmen und vergrößerte umgehend die zwanzig Jahre zuvor errichtete Gießerei. In der Ausgabe der Innsbrucker Nachrichten vom 14. September 1898 findet man eine Werbeanzeige des neuen Eigentümers Josef Oberhammer:
Blicken wir für diesen Absatz rasch dreißig Jahre voraus: Josef Oberhammer war das Unternehmensglück jedoch nicht allzu lange beschieden, denn am 23. April 1928 wurde das Ausgleichsverfahren über die Firma eröffnet, im August desselben Jahres konnte man in den Innsbrucker Nachrichten über die bereits erfolgte Beendigung dieses Ausgleiches lesen. Welche Umstände dazu führten, konnte ich nicht erheben, doch vermutlich haben der 1. Weltkrieg und die Rohstoffknappheiten der Nachkriegszeit auch ihren Anteil dazu beigetragen.
Beendigung des Ausgleichverfahrens.
Auch dazu kann Frau Arntraud Bacher ergänzende Details beitragen: „Laut meinen Aufzeichnungen ist Josef Oberhammer, der 1897 die Eisengießerei übernommen hat, 1922 gestorben. Also könnte das im Artikel genannte Ausgleichsverfahren seinen ersten Sohn Josef betroffen haben, der 1897 geboren wurde. Der zweite Sohn von Josef sen. hat laut meinen Aufzeichnungen den Namen Anton und dürfte somit zum Seniorchef aus den Erzählungen des Klaus Fischler passen, auch dass er viele Kinder hatte, finde ich in meinen Unterlagen.“
Doch wieder zurück zur Chronologie und damit zur Jahrhundertwende: Zwischenzeitlich wurde die Eisengießerei an einen gewissen Alois Wörle jun. verpachtet (Juli 1919). Nähere Details konnte ich nicht ausfindig machen. Jedenfalls gelangte das Unternehmen im März 1923 wieder in den Besitz der Familie Oberhammer: Josef und Anton, die beiden Söhne des Josef Oberhammer wurden neue Eigentümer (diese Information habe ich von Walther Oberhammer erhalten, die sich mit den Aussagen von Arntraud Bacher ziemlich genau deckt.).
Bald darauf dürfte das Unternehmen wieder in wirtschaftlich erfolgreichere Bahnen gelenkt worden sein, zumindest lassen das die beiden in den Innsbrucker Nachrichten erwähnten Auftragsarbeiten andenken: Im Jänner 1931 wird lobend über die zwei neuen Schilder des Tuchhauses Kapferer (Ecke Herzog-Friedrich-Straße / Riesengasse) berichtet, die „in farbig gefasster Schmiedearbeit auch bei Tag eine sehr ansprechende Wirkung aufweisen.“ (Innsbrucker Nachrichten vom 27. Jänner 1931, Seite 7). Zur offiziellen Eröffnung und Einweihung der Glungezerhütte am 5. April 1936 spendete die Firma Oberhammer eine von Bildhauer Franz Roilo entworfene Gedenktafel, welche an der Außenwand angebracht wurde. Und bereits im August 1929 konnte man in einer Werbeanzeige im Buch „Die tirolische Landeshauptstadt Innsbruck“ lesen: „(…) Das Unternehmen umfasst heute außer der modernisierten Schmiede eine mit allen modernen Arbeitsmaschinen ausgestattete Maschinenfabrik, eine Eisengießerei mit Erzeugungsmöglichkeiten bis 5.000 kg Stückgewicht, eine eigene Modelltischlerei. Es bedient das gesamte heimische Gewerbe und Industrie mit Reparaturarbeiten und erzeugt außer Gusswaren aller Art Wasserturbinen, Sägemaschinen, Spezialmaschinen der hiesigen Industrien, Transmissionen usw. In letzter Zeit war die Firma auch mit größeren Überseeaufträgen beschäftigt.“ – Ich persönliche finde, für eine damals kleine Provinzstadt in den Bergen eine beachtliche unternehmerische Leistung!
Im Mai 1930 erfolgte ein familieninterner Wechsel in der Geschäftsführung: Nunmehr stand Anton Oberhammer als Alleinbesitzer an der Spitze des Unternehmens, der in diesen Jahren die Hallen II und III neu erbaute und die alte Halle I umbauen ließ. Neben seiner Funktion als Geschäftsführer war er auch ehrenamtlich tätig, so wurde er beispielsweise am 15. April 1934 zum Funktionär der Ortsgruppe 3, Wilten der Bezirksgruppe Innsbruck-Stadt des Österreichischen Gewerbebundes ernannt.
Die Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg waren vor allem von Betriebserweiterungen und Änderungen in den Führungspositionen geprägt: Im November 1951 kaufte das Unternehmen das Nachbargrundstück samt Wohnhaus von Alois Egg, 1970 wurde die Halle IV, 1976 die Hallen V, VII und VIII errichtet sowie eine komplette Renovierung der Firma und Überdachung des Freigeländes durchgeführt. – Nach vierzig Jahren an der Spitze des Unternehmens nahm der damalige Alleinbesitzer Anton Oberhammer per Gesellschaftsvertrag seine beiden Söhne Walther und Fritz in das Unternehmen auf und kam es daher zur Umbenennung in „Josef Oberhammer OHG“ (1970). Sechs Jahre später kauften die beiden Söhne die Firma von ihrem Vater und 1999 übernahm Walther Oberhammer die alleinige Geschäftsführung mit gleichzeitiger Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Nunmehr hieß die Firma „Maschinenfabrik Oberhammer Ges.m.b.H.“.
Klaus Fischler hat noch einige seiner Erinnerungen eingebracht (siehe unter Kommentare), die ich an dieser Stelle gerne auch einfüge: „Ich habe hier von 1970 bis 1974 Maschinenschlosser gelernt. Anton Oberhammer war der Seniorchef und hatte – Wissensstand Lehrlinge – viele Söhne. DI Fritz Oberhammer leitete aktiv das Unternehmen, Walter Oberhammer war im Büro und Peter Oberhammer war für Magazin und Lehrlinge zuständig. Ein Sohn war kurzzeitig ORF-Generalintendant. Möglicherweise ein Bruder des Seniorchefs war Zahnarzt am Bozner Platz. Das Unternehmen stellte primär Einzelstücke und Prototypen von Maschinen her. Ständige Kunden waren die Tyrolit-Werke in Schwaz und das sich im Wachsen befindliche Spanplattenwerk Egger in St. Johann sowie der ehemalige Lifthersteller Felix Wopfner. Die Gießerei fertigte Kanalgitter und Gullydeckel für Innsbruck (für aufmerksame Spaziergänger auch heute noch vielfach lesbar) und Einzelteile für die eigene Maschinenfertigung. Ein Großkunde war eine Gießerei in der Schweiz.“
Im März 2001 wurde die Maschinenfabrik Oberhammer an die Firma Strasser Ges.m.b.H. in Wien verkauft. Eine letzte „Flurbereinigung“ gab es zu dieser Zeit: Das angrenzende Grundstück der ehemaligen Schlosserei Gaim wurde gekauft.
Im Dezember 2009 begann das langsame Ende einer über 170jährigen erfolgreichen Familiengeschichte: Zwangsausgleich und Fortführung des Unternehmens nach einem festgelegten Sanierungsplan. Anfang Mai 2020 wurde in den Medien darüber berichtet, dass die Maschinenfabrik insolvent ist. Umsatzeinbrüche in China zu Beginn der Corona-Pandemie sowie der damals erste Lock-Down in Europa nannte man als Gründe. Insgesamt 37 Arbeitsplätze waren davon betroffen. Endgültig wurden die Fabrikstore am 10. Juni 2020 geschlossen.
Abschließend zeigen Aufnahmen vom März 2022 die aktuelle Situation des Geländes, auf welchem bekanntlich ein neuartiges und in Innsbruck noch nie dagewesenes Kulturquartier geschaffen werden soll. Der besseren Orientierung halber habe ich zuerst eine Google-Map Aufnahme des gesamten Areals, ergänzt mit den Lokalisierungen anhand der Kommentare von Klaus Fischler, eingestellt:
Vorne rechts der Mitte befindet sich der Haupteingang, das Verwaltungsgebäude ist zentral in der Bildmitte positioniert, ganz hinten rechtwinklig zu den beiden Hallen steht die Halle der ehemaligen Eissengießerei. Links neben den beiden Klein-LKW´s befindet sich die von mir so bezeichnete Zu- und Abfahrtshalle.
Klaus Fischler, der von 1970 – 1974 als Lehrling bei der Firma Oberhammer gearbeitet hatte, weiß einige interessante Ergänzungen zu meinen Aufnahmen: „Zu meiner Zeit sah das so aus: Das Gebäude ganz links – auch auf diesem Foto als neu zu erkennen – gab es nicht. Die anschließende Halle wurde als 3er-Halle bezeichnet. Davor war ein Damm, der vom Sillkanal herrührte, welcher in grauer Vorzeit die Transmissionen antrieb. Dieser Kanal lieferte auch die Energie für die davorliegende Stiftssäge, die es zu meiner Zeit noch gab. Den Kanal gab es nicht mehr. Rechts der 3er- Halle waren vorgelagert noch die Grundmauern des Wassereinlaufes des Kanals. Diese waren aber mit einem Dach versehen und dienten einem langjährigen Mitarbeiter des Unternehmens als Unterstand (heute Carport) für seinen Ford Mustang, mit welchem er täglich von Telfs kam. Rechts der Halle war und ist heute der Hof mit einem Laufkran. Nur war dieser damals nicht überdacht. Das große Gebäude rechts des Hofes gab es nicht. Hier waren verschiedene Stahle im Freien gelagert.“Eingangsbereich des Firmengeländes. Kommentar von Klaus Fischler: „Rechts der Haupteingang – dort ist auch heute noch die Hausnummer St. Bartlmä 3 angebracht – , links die 3er-Halle. Die Überdachung gab es nicht. Im ersten Stock des Hauptgebäudes waren links die Umkleideräume und die Duschen, rechts die Büroräumlichkeiten. Im Erdgeschoß war und ist links das Stiegenhaus und rechts durch ein Büro mit Stempeluhr der Zugang zur 1er-Halle (vermutlich der Ursprung). Das ebenerdige Gebäude im Anschluss nach hinten wurde als Dreherei bezeichnet und war bestückt mit Drehbänken (namensgebend), Hobelmaschinen, Schleifmaschinen, Werkzeugkammer u. a.“Vermutlich die ehemalige Zu- und Abfahrt für Rohstoffe und Fertigprodukte. Kommentar von Klaus Fischler: „Diese Konstruktion existierte nicht.“Kommentar Klaus Fischler: „Hier war zu meiner Zeit die Einfahrt zur Schlosserei Anton Gaim, welche nicht in Verbindung mit der Maschinenfabrik Oberhammer stand. Rechts davon die Nordfront der Dreherei.“Kommentar Klaus Fischler: „Links ist das Hauptgebäude (Bild 2), rechts die 3er-Halle. Den in Blickrichtung davor rechts zurückgesetzten Bau gab es 1974 noch nicht.“Kommentar Klaus Fischler: „Am Ende des damals noch nicht überdachten Hofes sieht man den Eingang in die Gießerei.“Kommentar Klaus Fischler: „Im Hintergrund ist das heutige Schützenheim der Wiltener Schützen. Anscheinend wurde das Gebäude der Schlosserei Anton Gaim nach 1974 übernommen und integriert. Rechts über dem Hallendach sieht man die Spitze des runden St. Bartlmä-Kirchleins (im Logo des Adambräu), von welchem zu meiner Zeit nur mehr die runde Grundmauer ca. 50 cm über den Boden ragte und innerhalb derer in der Mittagspause Fußball gespielt wurde. Das heutige Wiltener Schützenheim war damals ein Schüler- und Lehrlingsheim und Mitarbeiter der Firma Oberhammer konnten dort Mittagessen.“Blick in die Halle der ehemaligen Eisengießerei, die direkt am Sillufer liegt. Kommentar Klaus Fischler: „Hier sieht man das Innere der Gießerei. Der Kupolofen scheint abgetragen zu sein, ebenso die seinerzeit mit meiner tatkräftigen Mithilfe errichtete Sandaufbereitungsanlage.“
Sollten die Pläne für das neue Kulturquartier tatsächlich umgesetzt werden, ist es fraglich, ob von den bestehenden Gebäuden irgendeines übrigbleiben soll bzw. wird. Was auf jeden Fall weiterleben wird, sind die Kanaldeckel, die die Fa. Oberhammer in Innsbruck regelmäßig hergestellt hat. Zwei schöne Beispiele dafür hat mir Klaus Fischler geschickt:
Vor kurzem habe ich noch folgende Werbeanzeige aus dem Jahr 1980 entdeckt:
.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- Abschließend soll noch kurz die Schlosserei Anton Gaim erwähnt werden, die über zumindest 100 Jahre lang neben der (größeren) Maschinenfabrik Josef Oberhammer existierte und irgendwann Mitte der 1970er Jahre von letzterer übernommen.
Einen ersten Hinweis darauf habe ich in den Innsbrucker Nachrichten vom 11. Jänner 1893 gefunden: Ein gewisser Anton Gaim kündigt hierbei an, die sogenannte Klosterschmiede des Herrn Th.(omas) Lang pachtweise übernommen zu haben:
Schon im darauffolgenden Jahr starb dieser Anton Gaim, wie aus den Innsbrucker Nachrichten vom 5. Februar 1894 zu entnehmen ist:
Ich lade Sie zu einem Bilderrätsel ein: eine Gaststätte, ein Café oder auch ein Gebäude, welches irgendwann einmal existierte und manchmal schon längst in Vergessenheit geraten ist, erlebt hier nochmals dessen bildliche „Auferstehung“. Sie dürfen raten, wo es einst gestanden hatte… oder mir auch gerne eine besondere Erinnerung daran mitteilen.
Erkennen Sie die Straße? Die beiden niederen Häuser stehen jedenfalls schon lange nicht mehr (Aufnahme: Juli 1998). So schaut es heute dort aus: https://www.google.at/maps/@47.2688758,11.4039139,3a,75y,45.41h,100.49t/data=!3m6!1e1!3m4!1sneLrux96z1zH3jj5crONbA!2e0!7i13312!8i6656Eine ganz wunderbare Aufnahme der Dreiheiligenstraße kurz nach der Jahrtausendwende (an dieser Stelle sei dem großzügigen Spender Harald Tomasini für diese und viele weitere Aufnahmen auf das herzlichste gedankt!): Das bekannte und beliebte Gasthaus „Seilerhäusl“ (im mittleren Haus) und vorne rechts das Eckhaus Jahnstraße 1, welches im Erdgeschoß das Cafe „Seitensprung“ beherbergte. Zu dieser Zeit wohnte im 1. Stock meine Tante mit ihrer Familie. Diese Zeit dort war echt kultig – der Ehemann war ein begabter Handwerker und baute einen Teil der Holzschuppen im Innenhof in eine gemütliche Laube um. Davon gibt es einige Aufnahmen – demnächst!
Das unverwechselbare Logo – hier auf dem Vordach des Lieferanteneinganges.Ebenfalls auf dem Vordach befand sich die Leuchtreklame „Brotfabrik“. Damit wollte man nicht nur auf die vorherrschende Produktionsstruktur aufmerksam machen, es schwang damit wohl auch ein gewisser Stolz mit, „mehr“ als nur eine Bäckerei zu sein.
Die ETAB – wer aus der Generation der Ü30 kennt nicht diesen Namen bzw. war nicht zumindest einmal in einer der unzähligen Filialen zum Brotkauf?
Die Bäckerei wurde im November 1899 von einer Handvoll Idealisten als Arbeiterbäckerei-Genossenschaft gegründet mit dem Ziel, günstiges, schmackhafteres und reinlich erzeugtes Brot für die Bevölkerung unter gleichzeitig revolutionären, neuen Arbeitsbedingungen (bessere sanitäre Bedingungen und höhere Löhne) herzustellen. Der erste Standort befand sich in der damaligen Grenzstraße 5 in Wilten (heute: Maximilianstraße) in einer stillgelegten ehemaligen Bäckerei. Bereits 1903 musste man sich um einen anderen Standort umschauen, da aufgrund des Besitzerwechsels dieses Hauses der Pachtvertrag gekündigt worden ist.
Vom Bürgerlichen Brauhaus (später: Bürgerbräu) wurde wiederum eine ehemalige Bäckerei, dieses Mal in der Dreiheiligenstraße 8 (Ecke Ing.-Etzel-Straße) gepachtet. Zu dieser Zeit wurde bereits die Idee geboren, in der Pradler Straße 68 ein Grundstück zu kaufen, um dort eine Bäckerei auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu erbauen. Diese wurde schließlich am 5. August 1906 offiziell eröffnet.
Der 3. Standort war zugleich der erste eigene Neubau: Pradler Straße 68 (Ausschnitt aus einem zeitgenössischen Beitrag über die ETAB, Quelle unbekannt; Sammlung Michael Svehla)
Doch schon nach kurzer Zeit wurde der dortige Betrieb viel zu klein und man musste an eine angemessene größere Lösung denken. Fündig wurde man in Mühlau an der damaligen Andreas-Hofer-Straße (heute: Haller Straße). Der Standort war ideal, denn er lag direkt an der Eisenbahnstrecke und am Stadtrand (weniger Lärm- und Geruchsbelästigung). Am 10. April 1911 wurde dann dieser Standort eröffnet, in welchem die ETAB bis 1997 bleiben sollte.
Der 4. und (eigentlich) letzte Standort: Ein größerer Neubau mit eigener Expedithalle in Mühlau an der Andreas Hofer-Straße (später: Haller Straße 93).
Auf obigem Nachdruck eines Plakates ist der ursprüngliche Neubau an der Haller Straße abgebildet: Hinter den fünf großen Fenstern befanden sich die Produktionsräume, die Brotöfen waren in Richtung Innenhof ausgerichtet. Eine einfache überdachte Einfahrtshalle mit Verladerampe für die Pferdefuhrwerke war östlich davon angebaut.
1916 wurde eine bauliche Vergrößerung vorgenommen. Wenn man das Plakat mit dieser S/W-Aufnahme vergleicht, erkennt man deutlich die nach dem östlich letzten großen Fenster erfolgten Zubauten: Verwaltungsbüros für das Expedit (im Erdgeschoß unter dem großen gläsernen Vordach) und für die Buchhaltung (im darübergelegenen 1. Stock) sowie der Trakt der Direktion (mit Holzturm). Die Verladehalle wurde weiter nach Osten versetzt.
Die ETAB um 1940. Zu dieser Zeit erfolgten ein paar wenige äußerliche Korrekturen.
Ein letzter großer Um-, Zu- und Aufbau des Bürotraktes sowie die Neugestaltung der strassenseitigen Fassade erfolgte 1957. In diesem Jahr erhielt das Gebäude jenes Aussehen, welches bis zu dessen Abriss 2005 die dortige Häuserzeile prägte.
So präsentierte sich die ETAB nach dem großen Um- und Zubau 1957: Der Bürotrakt wurde begradigt und erhielt einen 2. Stock.
Im direkten Vergleich kann man die baulichen Veränderungen nochmals deutlich erkennen.
Der allerletzte Standort der ETAB befand sich ein kurzes Stück rechts dahinter in der Kurve der Hans-Maier-Straße: Dabei handelte es sich um ein Lager der Ankerbrot-Bäckerei, in dem nur mehr vereinzelte Produktionsschritte erfolgten (z. B. Aufbacken bestimmter Teiglinge).
Das Etikett, das jede/r kennt – gültig bis in die späten 1980er Jahre (Sammlung Michael Svehla).
Das Adambräu wurde am 11. März 1825 von Franz Josef Adam, einem Spezereiwarenhändler und Seidenfabrikanten, gegründet, als er den Ansitz Windegg erwarb. An diesem Tag wurde ihm nämlich die personelle Brauereigerechtsame erteilt, d.h. die Konzession zum Bierbrauen. Bereits zu Ostern 1825 konnte man das erste Märzenbier verköstigen. Nach dessen Tod 1830 übernahm seine Witwe die Unternehmensgeschicke für die nächsten fünf Jahre, ehe es zu einer längeren Periode von mehreren sich abwechselnden Besitzern kam. Im August 1917 kündigten die damaligen Besitzer Mutschlechners Erben (seit 1894) die Geschäftsübergabe an die Innsbrucker Gastgewerbe-Brauerei in den Innsbrucker Nachrichten (Ausgabe vom 01.09.) an:
Diese Gesellschaft wurde kurz zuvor, am 19.06.1917 gegründet, wie nachstehender Zeitungsartikel aus den Innsbrucker Nachrichten vom 20.06. zeigt:
Bereits am 24.05. desselben Jahres konnte man in den Innsbrucker Nachrichten von den Absichten mehrerer Gastwirte lesen:
Kurze Zeit später, am 20.02.1918 schlug eine Bombe beim allerersten Bombenangriff auf Innsbruck (durch die italienische Luftwaffe) direkt im Betriebsgelände ein, wie die Innsbrucker Nachrichten in der Ausgabe vom 23.02. berichteten:
Die Gebäudeteile des Adambräu, welche auch heute (2021) noch bestehen, wurden zwischen 1926 und 1931 vom berühmten Architekten Lois Welzenbacher erbaut. Er machte aus der (Platz)Not eine Tugend und ließ das neue Sudhaus als „zweites Hochhaus“ (nach jenem des EWI in der Salurner Straße) errichten. Die Produktionsprozesse wurden damit in die Höhe gestellt, anders als im Bürgerbräu. Mit den übergroßen Fensterscheiben hatte er sich eine besondere Raffinesse einfallen lassen: Die in ihren Zugabteils sitzenden und in den Hauptbahnhof einfahrenden Fahrgäste sollten so schon auf den Geschmack gebracht werden.
Das Adambräu auf einer Aufnahme aus den 1920er Jahren (Ausschnitt aus einer zeitgenössischen Zeitschrift [vermutlich „Bergland“], ohne weitere Angaben). Das einzig erkennbare Gebäude stellt das von mir weiter unten als „ehemalige Hauptgebäude“ angeführte dar, welches in seinen Grundformen mit doppelachsigen Fenstern, Fabriksuhr und Glockenturm all die Jahre unverändert geblieben ist.
Während der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände aufgrund seiner unmittelbaren Nähe zum Hauptbahnhof mehrfach getroffen. Schwere Treffer erhielten das Sudhaus am 26.10.1944 sowie Restaurations- und Garagengebäude am 15.12.1944 .
Ein paar Erinnerungen aus den 1970er Jahren:
Titelblatt eines Bedford-Prospektes (Sammlung Michael Svehla)
1990 kam es zu einer kompletten Änderung des grafischen Designs(*): Das St. Bartlmä-Kirchlein wurde durch das Goldene Dachl ersetzt, den Namenszug stutzte man zurück auf den ursprünglichen Firmengründer „Adam“. Alles in allem eine wohl missglückte Neuerung, wie mir vielfach von ehemaligen Mitarbeitern erzählt wurde: Man assoziierte mit dem neuen Schriftzug eher eine Schuhmarke als ein Bierprodukt…
(*) Interessanterweise ähnelt dieses Schicksal auch jenem der Ersten Tiroler Arbeiterbäckerei (ETAB), die ebenfalls zu Beginn der 1990er Jahre eine zwar nicht ganz so dramatische Umänderung ihres Namens und Logos erlebte, aber wo ebenso mit verschiedenartigsten Umwälzungen versucht worden ist, eine Neubelebung herbeizuführen. Übrigens mit demselben Resultat: Ein paar Jahre später wurde die Produktion eingestellt. Aber mehr dazu demnächst!
Das neue Logo ab 1990 (Sammlung Michael Svehla).
Diese Änderung währte nicht lange, denn schon kurze Zeit darauf (ich glaube so um die Jahre 1994/95) wurde das Logo noch einmal geändert. Dieses Mal hieß das Bier zwar wieder „Adambräu“, mit dem Konterfei des Andreas Hofer wollte man aber wohl das Provinzielle ablegen und sich tirolweit präsentieren:
Bier und Bräu – diese Verbindung wird wohl notwendig sein, um potenzielle Käufer anzusprechen (Sammlung Michael Svehla).
1994 wurde die Gesellschaft schließlich von der Brau Beteiligungs AG übernommen und die Produktion an diesem Standort eingestellt – der Anfang vom Ende des gesamten Geländes. Die Tiroler Tageszeitung berichtete in ihrer Ausgabe vom 10.02.1994 darüber mit folgender Überschrift: „Adambräu in Innsbruck wird aufgelassen – Marke bleibt.“ Im Artikel ist nachzulesen, dass die beiden Innsbrucker Brauereien des Konzerns, Adambräu und Bürgerbräu, zusammengelegt und ab Jahresende beide Marken im Bürgerbräu produziert werden. Als Hauptargument wurde die Nutzung von Synergieeffekten angeführt, von den 25 Mitarbeiter/innen des Adambräu müssten 10 bis 15 gekündigt werden. Schon bald wurden Pläne veröffentlicht, die einen Neubau in Form eines Mischkomplexes von Geschäfts- und Wohneinheiten vorsahen.
So präsentierten sich die Betriebsgebäude in den Jahren 1994/95:
Das „große“ Einfahrtstor – man merkt hier bereits schon die örtliche Beengtheit, die keinen allzu großzügig ausgelegten Fabriksbau zugelassen hat.Gleich links um die Ecke war der Rampenverkauf der Bierkisten. Am silbernen Schild kann man den in den 1990er Jahren angebrachten Hinweis „GETRÄNKE SHOP“ erkennen.Deutlich, damit es auch jede/r wissen konnte, war der Hinweis auf auschließliche Barzahlung im Innenraum angebracht. Bankomat-Zahlungen waren zu dieser Zeit noch nicht wirklich in Mode…Das ehemalige Hauptgebäude mit dem Adambräu-Logo, dem St. Bartlmä-Kirchlein. Die Verwaltung ist irgendwann sehr viel später in den Ansitz Windegg übersiedelt (rechts am Bildrand zu erkennen).Der Innenhof mit dem Eingang zu den Büros (rechts im Bild) und dem Kühlschiff (links mit grünem Zwiebeldach).Die berühmte Adambräu-Mauer mit der unvergesslichen Aufschrift. Auf allen Aufnahmen lässt sich gut erkennen, wie die Gebäude zusammengestückelt nacheinander gewachsen sind.Das Eckgebäude wurde im April 1886 als Restauration erbaut und beherbergte im Erdgeschoß eine Gastwirtschaft und im 1. Stock den großen Tanzsaal, den ältere Innsbrucker/innen noch gut in Erinnerung haben.
In den Innsbrucker Nachrichten vom 24.04.1886 findet sich die Anzeige zur Eröffnung des (damals noch so bezeichneten) Glas-Salons:
Und nur ein paar Tage später, am 01.05.1886 wird in den Innsbrucker Nachrichten zum großen Garten-Eröffnungs-Konzert geladen:
Der Schriftzug, der nicht nur mir in sehr guter Erinnerung geblieben ist. Mich wundert es ganz, dass dieser nie durch Graffiti verunstaltet worden ist.Man merkt an dieser Aufnahme, dass die besten Zeiten der Gastwirtschaft schon lange vorbei waren.Ein nostalgischer und etwas wehmütiger Blick: Gebäude weg (auch der Autobusbahnhof im Hintergrund), die lässigen 1980er Jahre Autos weg, der freie Blick in Richtung Tuxer Alpen weg…
Diese Abfüllhalle wurde Anfang der 1970er Jahre erbaut, zuvor war an dieser Stelle ein gern besuchter Gastgarten angesiedelt!
Eine wunderschöne Luftaufnahme des Gebietes rund um das Adambräu in der Bildmitte. Zu sehen sind das Gastwirtschaftsgebäude mit der ADAMBRÄU-Mauer (vorne an der Straßenkreuzung), das ehemalige Hauptgebäude mit Uhr und Glockenturm im Innenhof, der Ansitz Windegg an der Adamgasse, Kühlschiff und Sudhaus und links daneben das Steiner-Haus. Was fehlt? Natürlich die neue große Abfüllhalle, an dessen Stelle hier noch der ehemalige Gastgarten existiert. Kaum zu glauben, wenn man heute an diese stark befahrene Kreuzung denkt! An der äußersten NO-Ecke kann man eine Litfaßsäule mit dem alten Logo erkennen.Das gesamte Fabriksgelände von Osten aus gesehen.
An dieser Stelle möchte ich mich bei dem kürzlich verstorbenen Walter Kreutz, aus dessen unendlich riesigen Schätzen an Fotografien er mir diese beiden vor über 15 Jahren ohne großes Trara liebenswürdigerweise für eine Scankopie zur Verfügung stellte, sehr sehr herzlich bedanken! Er war quasi mein spiritus rector für den Beginn meiner Sammel- und Fotografierleidenschaft Anfang der 1990er Jahre, noch lange bevor wir uns zum ersten Mal trafen. Unsere zahlreichen späteren Treffen waren jedes Mal gekennzeichnet von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung vor den jeweiligen neuesten Sammlerrungenschaften und Walter Kreutz freute sich stets besonders darauf, wenn ich wieder mit einer neuen Aufnahme bei ihm vorstellig wurde, die ich nicht lokalisieren konnte. Gemeinsam saßen wir dann in gebückter Haltung über dieser Aufnahme, bewaffnet mit einem Vergrößerungsglas und verschiedenen Adress- und Telefonbüchern, um so das Rätsel zu lösen. Und Sie dürfen erraten, wer es dann von uns beiden als Erster schaffte bzw. den entsprechenden Hinweis zur Aufklärung gab… (Anmerkung: Diese Aufnahmen sowie die gesamte Sammlung von Walter Kreutz befindet sich nun im Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck).
Der besondere Charme einer mittelgroßen Provinzstadt zeigt sich für mich sehr deutlich hier an der tristen und von Witterungs- und Feinstaubeinflüssen malträtierten Fassade der Abfüllhalle.Noch eine Mauer, die (etwas später) fallen musste: jene des Karmeliterinnenklosters.Immer wieder faszinierend auch der Blick in die Südbahnstraße – die gab wohl nie mehr her als bloß eine „Verkehrs“straße. Mal schauen, ob das nun anders wird, wenn weiter südlich ab 2023 ein Studentencampus gebaut werden soll.Beide vorderen Gebäude sind schon längst verschwunden: links das nach dem Krieg wiederaufgebaute Steiner-Haus und die wuchtige Abfüllhalle.Südbahnstraße in Richtung Karmelitergasse: Inzwischen ist auch das ÖBB-Haus (links im Bild) verschwunden, der PEMA3-Turm hat dort bereits sein oberstes Geschoß erreicht. Schon bald werden die Gebäude nach dem Sudhaus ebenfalls Geschichte sein (Mentlgasse 15 und die Häuserzeile mit den beiden Maxims).
Zuguterletzt ein letzter Blick auf die Überreste einer einst stolzen Brauerei – alle Aufnahmen vom August bzw. Oktober 1997:
Die massiven Mauern der Abfüllhalle waren nicht leicht zu knacken…Die Gastwirtschaft ist schon verschwunden, zu sehen sind noch die drei weißen Säulen hinter der Bretterwand. Als sich die Bagger weiter nach unten gruben, kamen die Gärkeller und Teile des alten Sillkanals zum Vorschein.
Ich lade Sie zu einem Bilderrätsel ein: eine Gaststätte, ein Café oder auch ein Gebäude, welches irgendwann einmal existierte und manchmal schon längst in Vergessenheit geraten ist, erlebt hier nochmals dessen bildliche „Auferstehung“. Sie dürfen raten, wo es einst gestanden hatte… oder mir auch gerne eine besondere Erinnerung daran mitteilen.
Im heurigen Sommer (2022) war endgültig Schluß mit dem Spielwarengeschäft Heiss in der Museumstraße – leider! Ich vermute einmal, dass jeder Ü30jährige das Geschäft mindestens einmal von innen gesehen hat. Die Beengtheit im Erdgeschoß und die steile Treppe in das Untergeschoß, wo man eigentlich alles finden konnte… Ein vertrauter Anblick seit über 80 Jahren geht für immer verloren; Aufnahme: Juni 2022.
Die Abbrucharbeiten an der alten Frauenklinik in der Anichstraße haben bereits begonnen. Eine extrem herausfordernde Abwicklung aller damit verbundenen Arbeiten (vor allem die An- und Abfahrten der Lastkraftwagen) wird die Szenerie an dieser Ecke in den nächsten Jahren begleiten; Aufnahme: Juli 1998.
Ein auf den ersten Blick unscheinbarer Eingang – dort soll ein Kino (versteckt) gewesen sein? Ja, und nicht nur hier! Fast am Ende und auf derselben Seite der Maria-Theresien-Straße befand sich noch ein zweites Kino („Nonstop“). Mich hat es immer gewundert, dass in solch unmittelbarer Nachbarschaft zwei Kinos bestehen konnten…; Aufnahme: März 2000.
Der Spatenstich für den Neubau des Hauptbahnhofes erfolgte 2001, seine Eröffnung drei Jahre später, also gefühlt noch nicht allzu lange her. Und trotzdem kann man sich an den alten Hauptbahnhof, der sozusagen aus dem Bombenschutt wiederauferstanden ist, kaum mehr erinnern. Was aber mit Sicherheit in Erinnerung bleibt, ist die große Bahnhofsuhr an der Glasfront und die Laubengänge links und rechts des Haupteinganges.
Das Uhrturmgebäude hat fast unbeschadet den Bombenkrieg überlebt und – wie zum Trotz – auch den Abriss des alten Hauptbahnhofes. Können Sie sich noch erinnern? Unmittelbar vor dem Bahnhofsgebäude auf dessen gesamter Länge konnte man auf Parkplatzsuche gehen. Und hatte man dann vielleicht einen solchen gefunden, donnerten hinter einem die Autobusse vorbei und vor einem der Individualverkehr in Richtung stadtauswärts.
Noch so ein schönes „Ach, ja“-Erlebnis: Der Lohner-Triebwagen auf der Straßenbahnlinie 3 mit dem blauen „Schaffnerlos“-Klebestreifen, links ein IVB-Dieselbus, der meiner Erinnerung nach nur auf den Überlandlinien D, E und S eingesetzt wurde und im Hintergrund der berühmte „Radl-Turm“ sowie rechts der Autobusbahnhof mit der Wartehalle im Erdgeschoß. Genau im Eck der beiden Gebäude (durch den Radturm verdeckt) befand sich die Gepäcksaufbewahrung; alle Aufnahmen: Frühjahr 1995.
Für die 2000er-Generation ein ungewohnter Ausblick aus der Angerzellgasse heraus…
Die ehemaligen Stadtsäle: Treffpunkt zahlreicher Veranstaltungen – kultig waren jedenfalls die Faschingsdienstag-Bälle; beide Aufnahmen: November 2010.
Obwohl es dieses Mal um keine Gebäude geht, möchte ich gerne zwei Aufnahmen aus der autoarmen Corona-Zeit präsentieren. Einmal die Kreuzung Amraser Straße / Rhomberg-Passage …
… sowie die Salurner Straße an einem ganz normalen Wochentag um 17.15 Uhr, also eigentlich „beste“ Büroschlussuhrzeit. Jetzt, im Juni schon wieder nicht mehr vorstellbar; beide Aufnahmen: März 2020.
Der Innenhof des Rathauses – noch geht der Blick ungehindert in den blauen Himmel… Links an der Hausecke befand sich eine Tabaktrafik, rechts vorne parkten die Dienstautos der obersten städtischen Führungsebene. Die Bauarbeiten für die Rathaus-Galerien Büros des Stadtmagistrates sind bereits im Gange; Aufnahme: September 2000.Blick in die Erlerstraße: auf der linken unteren Straßenseite befand sich viele Jahre lang das sehr bekannte Schallplattengeschäft „Margit“, rechts vorne unterhalb des P(arkgarage)-Schildes der Durchgang zum Sparkassenplatz; Aufnahme: Oktober 2001.Die Einfahrt in die ehemalige Sparkassen-Tiefgarage und der Blick auf den Sparkassenplatz vor dem großen Umbau; Aufnahme: Oktober 2001.Blick in die Sillgasse mit dem dortigen Gymnasium, welches mit dem Beginn des Schuljahres 1910/11 seine Geburtsstunde erlebte. Im ehemaligen Pfeiffersberg-Palais (Bildmitte) war jedoch bereits seit 1896 eine Schule untergebracht und zwar eine reine Mädchen-Volksschule. Der notwendig gewordene Erweiterungsbau wurde in den Jahren 1974-77 durchgeführt; Aufnahme: November 2018.Die erstmalige Ankündigung des Städtischen Mädchen-Realgymnasiums in der Sillgasse in den „Innsbrucker Nachrichten“ vom 2. 9. 1910 (Seite 11).Blick auf den südlichen Erweiterungsbau mit dem Haupteingang; Aufnahme: November 2018.Das ursprüngliche Schulgebäude (Pfeiffersberg-Palais) mit dem westlichen Neubautrakt; Aufnahme: November 2018.Eingangsportal der ehemaligen Stadtsäle. Das erste, ursprüngliche Stadtsaalgebäude wurde 1944 von Bombeneinschlägen schwer getroffen und erhielt mit dem Wiederaufbau diese Ummantelung. Beginn der Abbrucharbeiten ab September 2015; Aufnahme: November 2010.Blick auf das „Stadtcafè“ auf der NW-Seite der Stadtsäle; Aufnahme: November 2010.Der Haupteingang in die BTV (mit Stiegenaufgang) und die bescheidene Einfahrt in den Innenhof – darüber ist ein Teil des Sgraffitos zu sehen; Aufnahme: Mai 2002.Der Nebeneingang in der Gilmstraße wurde für BTV-Mitarbeiter*innen ebenso wie für das Norwegische Konsulat benutzt und besaß lange Zeit eine Portierloge, die sich vor dem Stiegenaufgang befand; Aufnahme: Mai 2002.Das Bürgerbräu am Beginn der Ing.-Etzel-Straße – wurde frisches Bier gebraut, dann konnte man den Geruch in der nächsten Umgebung besonders gut riechen. Heute dominiert an dieser Stelle der „Bürgergarten“; Aufnahme: August 2004.Der untere Straßenteil des Komplexes mit der großen Einfahrt (links) kurz vor Beginn der Abbrucharbeiten; Aufnahme: Juli 2005.Der Blick nach Westen – von der Einfahrt aus gesehen; Aufnahme: Juli 2005.Sillinsel beim Sillpark – bis vor ein paar Jahren stand an der Stelle des heutigen Wohnkomplexes dieses ebenerdige Gebäude – der Radweg blieb unverändert …; Aufnahme: September 2011.Der Ostflügel der ehemaligen Klosterkaserne mit der Durchfahrt in Richtung Kaiserjägerstraße; Aufnahme: Winter 1992.Blick auf Kapuzinerkloster und Bundespolizeidirektion nach Abbruch des Ostflügels; Aufnahme: Mai 1995.Die Erlerstraße mit dem rückwärtigen Eingang ins „alte“ Kaufhaus Tyrol sowie der ehemaligen Caritaszentrale. Das Reklameschild oberhalb des „P“ weist auf das ebenfalls nicht mehr existierende Hotel „Maria Theresia“ hin. Dort gab es auch einen Durchgang durch den optisch wenig reizvollen Innenhof, den ich selbst gerne als Abkürzung zum Sparkassenplatz verwendet habe; Aufnahme: März 1998.Die Häuserlücke am Innrain mit dem Cafè „Nie wo“ und dem großen Parkplatz kurz vor der Universitätsbrücke – heute befindet sich an dieser Stelle das wuchtige Gebäude mit einer Spar-Filiale im Erdgeschoß; Aufnahme: Oktober 1995.Die Buchhandlung und Druckerei Albert Ditterich in der Universitätsstraße – heute befindet sich an dieser Stelle der Zugang zur SOWI neben dem MCI-Gebäude; Aufnahme: Mai 1997.Triumphpforte mit dem ehemaligen Café Greif (das ebenerdige Gebäude links daneben); Aufnahme: um 1970.An der Ecke zur Andreas Hofer-Straße stand bis zur Jahrtausendwende das Eckhaus Maximilianstraße 23; Aufnahme: Nov. 1998.Blick auf das nach dem 2. Weltkrieg wiederaufgebaute Bahnpostamt mit den in späteren Jahren hinzugekommenen Anbauten (wie z. B. das Bahnzollamt im Hintergrund.); Aufnahme: Jänner 2009.Das Gebäude Erlerstraße 4 musste Ende 2010 einem Neubau weichen. Im Erdgeschoß befand sich über viele Jahre das „S18 Nuovo“, eine Herrenmode-Filiale der Fa. Schirmer. Übrigens: Das dem Hotel „Delevo“ angeschlossene Café gleich links nebenan mit seinem besonderen Charme und den speziellen Haustoasts gibt es auch schon längst nicht mehr… Aufnahme: November 2010. Die ehemalige Klosterkaserne an der Ecke Kaiserjägerstraße/Universitätsstraße zwei Monate vor Beginn der Abbrucharbeiten. Den wuchtigen Bau kann man sich heute wohl gar nicht mehr vorstellen an dieser Stelle; Aufnahme: Mai 1992. Blick auf die Kreuzung Museumstraße – Bruneckerstraße. Bis in die 1990er Jahre fühlte es sich dort noch nicht so „eng“ an wie heute. Bis zum Bau des „Europa-Hauses“ dauert es wohl nicht mehr lange, die Werbetafel kündigt es bereits an; Aufnahme: August 1993.Das ÖBB-Hochhaus am Beginn der Südbahnstraße – ein über Jahrzehnte vertrauter Anblick in der Bahnhofsgegend; Aufnahme: Sommer 2018.
Ich lade Sie zu einem Bilderrätsel ein: eine Gaststätte, ein Café oder auch ein Gebäude, welches irgendwann einmal existierte und manchmal schon längst in Vergessenheit geraten ist, erlebt hier nochmals dessen bildliche „Auferstehung“. Sie dürfen raten, wo es einst gestanden hatte… oder mir auch gerne eine besondere Erinnerung daran mitteilen.
Was mich immer wieder fasziniert, ist folgende Tatsache: Wer in Innsbruck aufgewachsen ist, kann sich, sobald er/sie ein Foto aus längst vergangenen Jugendtagen sieht, ohne langes Zögern an den Ort und eventuelle Begebenheiten erinnern, selbst wenn sich der Ort grundlegend verändert hat. Wie auch bei diesen beiden Aufnahmen. Wer hier öfters an dieser Mauer entlang vorbeigegangen ist, wir sich an die eigentümliche Ruhe erinnern, die von dahinter ausgeströmt ist. Das Karmeliterkloster überlebte beinahe unbeschadet den massiven Bombenregen der Jahre 1943 bis 1945 (Der Hauptbahnhof mit seinem weit verzweigten Schienennetz war ja nur etwas mehr als eine Straßenbreite entfernt. Schwere Bombenschäden erlitt allerdings die Klosterkirche.), musste aber schließlich im Jahr 2003 einem Wohnbauprojekt weichen; Aufnahme: September 1998.Eine Entwicklung, die sich in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren in Innsbruck eingeschlichen hat und die für mich als fotografischer Bewahrer des alten Stadtbildes äußerst unangenehm – weil nicht vorhersehbar – ist: Im Gegensatz zu früher werden heutzutage plötzlich und auch unerwartet einzelne Gebäude aus ganzen Häuserzeilen „herausgeschnitten“. So auch hier in der Schidlachstraße. In diesem Fall hing die Ankündigung wochenlang am Haus, so dass auch ich als Reichenauer irgendwann einmal drüberstolpern musste… Interessantes Detail am Rand: Die beiden Gebäude links und rechts davon wurden im Bombenkrieg schwer getroffen, einzig die Hausnummer 11 überlebte die Bomben unbeschadet…; Aufnahme: August 2011.Die OMV-Tankstelle an der Egger-Lienz-Straße im Dezember 2016 – irgendwie hat man das Gefühl, dass der Neubau, der gerade (Herbst 2020) entsteht, nicht so wirklich in das homogene Bild der gleichmäßig hohen Gebäude passt…Blick Richtung Nordosten mit der Hypo-Passage im Hintergrund.Leopoldstraße 57: Das Gebäude (zweites von links) überstand den Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges, welcher rund um die Graßmayrkreuzung besonders heftig ausfiel, unbeschadet, fiel aber auch wie so viele andere Altbauten in den letzten Jahren dem Neubauboom im Stadtgebiet zum Opfer; Aufnahme: Mai 2012. Ein Blick, den es in dieser Form auch nicht mehr gibt: Die Graßmayrkreuzung mit dem Bäckerei Zoller-Haus Leopoldstraße 47 – jetzt dominiert dort ein riesiger Neubau den Abschnitt zwischen Leopoldstraße und Karmelitergasse und die beiden letzten Gebäude (Hausnummern 45 und 47) werden von diesem regelrecht niedergedrückt. Übrigens ist das Haus Nr. 45 in diesem Abschnitt das einzige, welches bei den Bombenangriffen nicht zerstört worden ist und heute noch dasselbe Aussehen hat! Aufnahme: Mai 2012.Blick auf den östlichen Gebäudeflügel des Bundesbahnblockes – Sonnenburgstraße 20 und 22, welcher als erster Teil abgerissen wurde. Interessantes Detail: Der Mittelteil wurde im Dezember 1943 von Bomben getroffen und hat deshalb ein anderes Aussehen; Aufnahme: Juli 2012.… der westliche Flügel an der Kreuzung Andreas-Hofer-Straße; Aufnahme: Juli 2012.„Freie Sicht auf die aufgehende Sonne im Osten“ – dies ist den Bewohnern der Häuser an dieser Stelle der Leopoldstraße seit 2017 nicht mehr möglich. An Stelle der freien Fläche steht heute ein wuchtiger langgestreckter Neubau; alle drei Aufnahmen: Mai 2014.Der Bundesbahnblock an der Egger-Lienz-Straße kurz vor dem endgültigen Abriss. Das mächtige Gebäude in U-Form wurde 1912 erbaut und erhielt im westlichen Flügeltrakt (Ecke Andreas-Hofer-Straße) gleich beim ersten Bombenangriff auf die Stadt einen schweren Treffer. Dies war nach dem Krieg deutlich daran zu erkennen, dass der Dachgiebel nicht mehr wiederaufgebaut wurde; Aufnahme: September 2019.Das kurze Mauerstück am Beginn der Tschamlerstraße, welches im Jänner 2020 endgültig abgetragen wurde zugunsten einer Straßenverbreiterung; Aufnahme: November 1998.Die Abbrucharbeiten hinter der Pfarrkirche Wilten-West beginnen; Aufnahme: August 2016.Müllerstraße 11 kurz vor dem Abbruch – im Hintergrund sieht man noch das ehemalige Hotel „Mozart“ vor dessen Umbau und Aufstockung; Aufnahme: September 2011.Heiliggeiststraße 7 – heute befindet sich dort der wuchtige Neubau „Landhaus 2“; Aufnahme: Oktober 2002.Innrain 143 – die ehemalige Postgarage. Heute befindet sich an dieser Stelle das Medicent Innsbruck; Aufnahme: November 1998.Die Tierhandlung Zips in der Liebeneggstraße 2a; Aufnahme: November 1998.Wer kann sich noch an den „Schandfleck“ an der Graßmayr-Kreuzung erinnern? Diese Villa „überlebte“ den Bombenhagel an einem der stärksten getroffenen Punkte in der Stadt, musste aber Mitte der 1990er Jahre dem Stadtbild weichen. Links hinter dem Haus erkennt man noch einen Teil des ehemaligen Kaufhauses „Forum“; Aufnahme März 1994.
Ich lade Sie zu einem Bilderrätsel ein: eine Gaststätte, ein Café oder auch ein Gebäude, welches irgendwann einmal existierte und manchmal schon längst in Vergessenheit geraten ist, erlebt hier nochmals dessen bildliche „Auferstehung“. Sie dürfen raten, wo es einst gestanden hatte… oder mir auch gerne eine besondere Erinnerung daran mitteilen.
Nach 36 (!) erfolgreichen und wunderschönen Jahren hat Fredi Edelmann sein Obstgeschäft in der Reichenau (Reut-Nicolussi-Straße) in jüngere Hände übergeben. Alexander Heuschneider führt seit 1. Juli 2022 die Tradition, gepaart mit höchsten Qualitätsansprüchen für die Kundinnen und Kunden in bewährter Art und Weise weiter. Ich wünsche Fredi und seiner Frau Erni alles Gute für deren Ruhestand und Alex einen erfolgreichen Weitergang der Geschäfte!Stimmungsvolle Atmosphäre aus dem Winter 2021/22.
Die alte „Haller Trampel“ (Straßenbahnlinie 4) passiert soeben die Wohnhäuser an der Haller Straße zwischen Rauchmühle (der Turm in der Bildmitte) und der Ersten Tiroler Arbeiterbäckerei (nicht im Bild) auf dem Weg in Richtung Hauptbahnhof. – Schade, dass ich eine solche Fahrt, die wohl überaus gemütlich erscheint, nicht mehr bewusst erlebt habe (ich kann mich zumindest nicht daran erinnern). Heute unvorstellbar: Die Straßenbahn rumpelt direkt hinter den Parkbänken (übrigens: die Bänke in dieser Form und in der Farbe rot waren jahrzehntelang typisch für das Innsbrucker Stadtbild. Gibt es diese Bänke eigentlich noch?) vorbei, ohne dass ein Sicherheitszaun oder ähnliches zu erkennen wäre; (Aufnahme freundlicherweise von Harald Tomasini zur Verfügung gestellt).
Die letzte der sechs langgestreckten ebenerdigen Bauten zwischen Bienerstraße und Erzherzog Eugen-Straße. Ich vermute, diese gehörten alle zur einstigen Train-Kaserne (das Hauptgebäude steht noch an der Erzherzog Eugen-Straße und wird seit 1918 als Wohngebäude genutzt); alle 3 Aufnahmen: Mai 1997.Der Eingangsbereich auf der Westseite. Zumindest während der fünfjährigen Schulzeit an der Handelsakademie war dies ein sehr vertrauter Anblick für mich, lag doch genau davor eine IVB-Haltestelle der Linie „R“.Um diesen Blick zu erhaschen, musste man schon um die nördliche Ecke des Gebäudes herumgehen. Dort lag (und liegt) übrigens der südlich der Viaduktbögen gelegene kurze Abschnitt der Ing. Etzel-Straße (man erkennt dies auch an der alten Straßentafel rechts am Masten). Das seinerzeitige Ende der Gumppstraße reichte bis an die Andechsstraße. Eine kleine „Zugabe“ in Form eines kurzen Straßenstückes führte und führt noch immer bis an die Kreuzung Radetzkystraße/Langer Weg (links zu sehen). Der Hügel, auf dem ich für die Aufnahme gestanden bin, ist vor einigen Jahren dem neuen Zubau des ISD-Wohnheimes Pradl („Dürer-Heim“) gewichen; Aufnahme: Mai 1995. – Hier und hier ist die Gegend von der anderen Seite aus zu sehen (Man kann aber auch einfach etwas weiter nach unten scrollen.)Ein leichter Schwenk nach links und man erkennt die Hälfte der damals ansässigen Gärtnerei (ich kann mich an den Namen nicht mehr erinnern), die auch schon längst verschwunden ist. Im Hintergrund wird es nicht mehr lange dauern, bis die neuen Mieter*innen in den „Andechshof“ einziehen können; Aufnahme: Mai 1995.Nicht so leicht zu erraten, scheint es sich dabei doch um eine ruhige und wenig befahrene Straße zu handeln. Mit der Wiese im Vordergrund bin ich sozusagen aufgewachsen, aber auch sie musste mittlerweile einem Wohnprojekt weichen (Kreuzung Egerdach-/Klappholzstraße); Aufnahme: August 2000.Nicht leicht zu erraten, weil sich die dortige Umgebung gänzlich geändert hat und eine kleine Brücke für Fußgänger und Radfahrer hinzugekommen ist: Wir befinden uns am nördlichen Ende der General-Eccher-Straße und blicken in Richtung Sillzwickel. Dort stehen noch die letzten Reste einiger Holzhütten, welche meinem subjektiven Empfinden nach immer schon an dieser Stelle gestanden haben mussten. Jedenfalls ist das markante Gebäude, in dem sich seinerzeit die Wasenmeisterei befand, schon eine ganze Weile durch einen Neubau ersetzt worden (siehe weiter unten in diesem Beitrag); beide Aufnahmen: Mai 2010.Die Holzhütten samt charakteristischem Bretterzaun reichten ein ganzes Stück weit zurück. So idyllisch hat es noch bis vor rund zehn Jahren an der Kreuzung Grabenweg/Griesauweg ausgesehen. Auf der Info-Tafel links wird bereits das Neubauprojekt angekündigt, welches letztendlich dann doch ein anderes Aussehen erhielt. Das SOHO II, welches dann auch gleich mitgebaut wurde, reicht heute ungefähr bis dorthin, wo der helle Grünstreifen beginnt; Aufnahme: August 2009.Gerade noch hatte ich es geschafft – am nächsten Tag war das Haus schon fast verschwunden… Wissen Sie, welche Firma es beherbergte? In meiner Erinnerung ist sie dort jahrzehntelange gestanden, die Autowerkstätte des Oskar Unger. Im Hintergrund links wächst gerade der Bauteil 1 der neuen „Fiegl & Spielberger“-Zentrale in den Himmel…; Aufnahme: August 2013.Das ehemalige Areal der Paulus-Kirche mit dem rückwärtig gelegenen Kindergarten; beide Aufnahmen: Oktober 2012.… der Kindergartenbau mit dem Eingangsbereich (Bildmitte), dahinter befindet sich jener Teil dieses Gebäudeensembles mit dem Café „Paulus“ und der darüberliegenden Pfarrbibliothek.Als auf dem Campagne-Areal am Langen Weg noch der Zirkus gastierte …; Aufnahme: September 2014.Blick vom Radweg aus auf das Hauptzelt.
Reichenauerstraße 38 – der Abriss hat soeben begonnen; Aufnahme: Jänner 2015.Soeben beginnen die Bauarbeiten am Wohnquartier „Wohnen am Park“ an der Andechsstraße; Aufnahme: November 2018.Der „Pradler Saggen“ vor Beginn der großen Abbrucharbeiten: Blick von der Kreuzung Andechsstraße/Reichenauer Straße aus auf den westlichen Zugang (die ersten drei Fotos) sowie auf den zum Teil bereits abgerissenen Gebäudetrakt Pradler Saggen 1-7 und 9-15; Aufnahmen: Dezember 2015 und Oktober 2016.Die Tennisanlagen an der Radetzkystraße: Gerade wird das ehemalige Vereinshaus mit dem Cafè abgerissen; Aufnahme: April 2018.Vom selben Standpunkt aus geht ein letzter Blick in Richtung Osten zum Beachvolleyballplatz. Im Hintergrund wird der Zubau (mit darin untergebrachter „Burger King“-Filiale) bei der Fiegl & Spielberger-Zentrale errichtet; Aufnahme: April 2018.Der Kreuzungsbereich Langer Weg/Reichenauerstraße/Rossaugasse ist einer der größten in Innsbruck. Auf dieser Aufnahme ist die ehemalige Filiale des Autohauses Linser zu sehen, von den hier bald beginnenden Arbeiten für die neue Straßenbahnlinie ins Olympische Dorf ist noch nichts zu bemerken; Aufnahme: Mai 2016.Der Beginn des Fuß- und Radweges neben der Grenobler Brücke in Richtung Olympisches Dorf. Der Großteil davon musste für die neue Straßenbahnbrücke weichen; Aufnahme: Oktober 2016.Blick auf die Straßenbiegung und in weiterer Folge zur Einfahrt in die Schützenstraße. Die ersten Baumaßnahmen für die neue Straßenbahn haben bereits stattgefunden; Aufnahme: Oktober 2016.Ein anderer Blick auf die oben genannte Straßenbiegung. In der Bildmitte befindet sich heute der neue Kindergarten an der Schützenstraße; Aufnahme: Oktober 2016.Die ehemalige Lodenfabrik in der General-Eccher-Straße mit Gaswerk und Sillzwickel im Hintergrund; Aufnahme: August 2001.Blick auf die Überreste der Tennis-Anlage in der Radetzkystraße – im Hintergrund sind bereits die Bagger aufgefahren. Ab 2020 sollen hier in einer ersten Baustufe 300 Wohnungen entstehen; Aufnahme: März 2018.Kreuzungsbereich Reichenauerstraße-Radetzkystraße mit Blick in die General-Eccher-Straße und auf das Gelände der Eugen-Kaserne, das bis an den Kreuzungsbereich reicht. Ein „O 3“ kann man sich noch gar nicht vorstellen; Aufnahme: März 2000.Die ehemalige Wasenmeisterei – General-Eccher-Straße 1. Diese Ansicht zeigt noch den ursprünglich ländlichen und etwas verlassen wirkenden Charakter der Reichenau auf, wie sie sich bis in die 1950er Jahren präsentierte; Aufnahme: März 2000.In diesem Gebäude in der Bienerstraße befand sich eine Großhandelsfirma für Feuerwerkskörper; Aufnahme: Mai 1997.Das östliche Ende der Gumppstraße vor der Verlängerung. Eine Gärtnerei und einige Holzschuppen prägten jahrelang das Bild. Der Baukran steht an der Baustelle für den Neubau Andechsstraße (Rundbau Andechsstraße 65); Aufnahme: Mai 1992.Der ehemalige „Textilhof“ an der Kreuzung Andechsstraße/Gumppstraße; Aufnahme: Februar 1993.Blick auf das Areal der Eugen-Kaserne an der Ecke Reichenauerstraße/General Eccher-Straße. Anstelle des großen Areals wurden die einzelnen Würfelbauten des Ende 2011 fertiggestellten dritten olympischen Dorfes „O3“ errichtet; Aufnahme: August 2001.Blick auf die Kreuzung Andechsstraße – Langer Weg im November 1992: Die Vorstellung, dass fast 30 Jahre später an dieser Stelle Wohnbauten stehen werden, ist zu dieser Zeit noch schier unmöglich. Links im Hintergrund der nördliche Wohntrakt des Wohnheims Pradl – ebenfalls schon Geschichte….
Der Spatenstich für den Neubau des Hauptbahnhofes erfolgte 2001, seine Eröffnung drei Jahre später, also gefühlt noch nicht allzu lange her. Und trotzdem kann man sich an den alten Hauptbahnhof, der sozusagen aus dem Bombenschutt wiederauferstanden ist, kaum mehr erinnern. Was aber mit Sicherheit in Erinnerung bleibt, ist die große Bahnhofsuhr an der Glasfront und die Laubengänge links und rechts des Haupteinganges.
Das Uhrturmgebäude hat fast unbeschadet den Bombenkrieg überlebt und – wie zum Trotz – auch den Abriss des alten Hauptbahnhofes. Können Sie sich noch erinnern? Unmittelbar vor dem Bahnhofsgebäude auf dessen gesamter Länge konnte man auf Parkplatzsuche gehen. Und hatte man dann vielleicht einen solchen gefunden, donnerten hinter einem die Autobusse vorbei und vor einem der Individualverkehr in Richtung stadtauswärts.
Noch so ein schönes „Ach, ja“-Erlebnis: Der Lohner-Triebwagen auf der Straßenbahnlinie 3 mit dem blauen „Schaffnerlos“-Klebestreifen, links ein IVB-Dieselbus, der meiner Erinnerung nach nur auf den Überlandlinien D, E und S eingesetzt wurde und im Hintergrund der berühmte „Radl-Turm“ sowie rechts der Autobusbahnhof mit der Wartehalle im Erdgeschoß. Genau im Eck der beiden Gebäude (durch den Radturm verdeckt) befand sich die Gepäcksaufbewahrung; alle Aufnahmen: Frühjahr 1995.
Für die 2000er-Generation ein ungewohnter Ausblick aus der Angerzellgasse heraus…
Die ehemaligen Stadtsäle: Treffpunkt zahlreicher Veranstaltungen – kultig waren jedenfalls die Faschingsdienstag-Bälle; beide Aufnahmen: November 2010.
Obwohl es dieses Mal um keine Gebäude geht, möchte ich gerne zwei Aufnahmen aus der autoarmen Corona-Zeit präsentieren. Einmal die Kreuzung Amraser Straße / Rhomberg-Passage …
… sowie die Salurner Straße an einem ganz normalen Wochentag um 17.15 Uhr, also eigentlich „beste“ Büroschlussuhrzeit. Jetzt, im Juni schon wieder nicht mehr vorstellbar; beide Aufnahmen: März 2020.
Der Innenhof des Rathauses – noch geht der Blick ungehindert in den blauen Himmel… Links an der Hausecke befand sich eine Tabaktrafik, rechts vorne parkten die Dienstautos der obersten städtischen Führungsebene. Die Bauarbeiten für die Rathaus-Galerien Büros des Stadtmagistrates sind bereits im Gange; Aufnahme: September 2000.Blick in die Erlerstraße: auf der linken unteren Straßenseite befand sich viele Jahre lang das sehr bekannte Schallplattengeschäft „Margit“, rechts vorne unterhalb des P(arkgarage)-Schildes der Durchgang zum Sparkassenplatz; Aufnahme: Oktober 2001.Die Einfahrt in die ehemalige Sparkassen-Tiefgarage und der Blick auf den Sparkassenplatz vor dem großen Umbau; Aufnahme: Oktober 2001.Blick in die Sillgasse mit dem dortigen Gymnasium, welches mit dem Beginn des Schuljahres 1910/11 seine Geburtsstunde erlebte. Im ehemaligen Pfeiffersberg-Palais (Bildmitte) war jedoch bereits seit 1896 eine Schule untergebracht und zwar eine reine Mädchen-Volksschule. Der notwendig gewordene Erweiterungsbau wurde in den Jahren 1974-77 durchgeführt; Aufnahme: November 2018.Die erstmalige Ankündigung des Städtischen Mädchen-Realgymnasiums in der Sillgasse in den „Innsbrucker Nachrichten“ vom 2. 9. 1910 (Seite 11).Blick auf den südlichen Erweiterungsbau mit dem Haupteingang; Aufnahme: November 2018.Das ursprüngliche Schulgebäude (Pfeiffersberg-Palais) mit dem westlichen Neubautrakt; Aufnahme: November 2018.Eingangsportal der ehemaligen Stadtsäle. Das erste, ursprüngliche Stadtsaalgebäude wurde 1944 von Bombeneinschlägen schwer getroffen und erhielt mit dem Wiederaufbau diese Ummantelung. Beginn der Abbrucharbeiten ab September 2015; Aufnahme: November 2010.Blick auf das „Stadtcafè“ auf der NW-Seite der Stadtsäle; Aufnahme: November 2010.Der Haupteingang in die BTV (mit Stiegenaufgang) und die bescheidene Einfahrt in den Innenhof – darüber ist ein Teil des Sgraffitos zu sehen; Aufnahme: Mai 2002.Der Nebeneingang in der Gilmstraße wurde für BTV-Mitarbeiter*innen ebenso wie für das Norwegische Konsulat benutzt und besaß lange Zeit eine Portierloge, die sich vor dem Stiegenaufgang befand; Aufnahme: Mai 2002.Das Bürgerbräu am Beginn der Ing.-Etzel-Straße – wurde frisches Bier gebraut, dann konnte man den Geruch in der nächsten Umgebung besonders gut riechen. Heute dominiert an dieser Stelle der „Bürgergarten“; Aufnahme: August 2004.Der untere Straßenteil des Komplexes mit der großen Einfahrt (links) kurz vor Beginn der Abbrucharbeiten; Aufnahme: Juli 2005.Der Blick nach Westen – von der Einfahrt aus gesehen; Aufnahme: Juli 2005.Sillinsel beim Sillpark – bis vor ein paar Jahren stand an der Stelle des heutigen Wohnkomplexes dieses ebenerdige Gebäude – der Radweg blieb unverändert …; Aufnahme: September 2011.Der Ostflügel der ehemaligen Klosterkaserne mit der Durchfahrt in Richtung Kaiserjägerstraße; Aufnahme: Winter 1992.Blick auf Kapuzinerkloster und Bundespolizeidirektion nach Abbruch des Ostflügels; Aufnahme: Mai 1995.Die Erlerstraße mit dem rückwärtigen Eingang ins „alte“ Kaufhaus Tyrol sowie der ehemaligen Caritaszentrale. Das Reklameschild oberhalb des „P“ weist auf das ebenfalls nicht mehr existierende Hotel „Maria Theresia“ hin. Dort gab es auch einen Durchgang durch den optisch wenig reizvollen Innenhof, den ich selbst gerne als Abkürzung zum Sparkassenplatz verwendet habe; Aufnahme: März 1998.Die Häuserlücke am Innrain mit dem Cafè „Nie wo“ und dem großen Parkplatz kurz vor der Universitätsbrücke – heute befindet sich an dieser Stelle das wuchtige Gebäude mit einer Spar-Filiale im Erdgeschoß; Aufnahme: Oktober 1995.Die Buchhandlung und Druckerei Albert Ditterich in der Universitätsstraße – heute befindet sich an dieser Stelle der Zugang zur SOWI neben dem MCI-Gebäude; Aufnahme: Mai 1997.Triumphpforte mit dem ehemaligen Café Greif (das ebenerdige Gebäude links daneben); Aufnahme: um 1970.An der Ecke zur Andreas Hofer-Straße stand bis zur Jahrtausendwende das Eckhaus Maximilianstraße 23; Aufnahme: Nov. 1998.Blick auf das nach dem 2. Weltkrieg wiederaufgebaute Bahnpostamt mit den in späteren Jahren hinzugekommenen Anbauten (wie z. B. das Bahnzollamt im Hintergrund.); Aufnahme: Jänner 2009.Das Gebäude Erlerstraße 4 musste Ende 2010 einem Neubau weichen. Im Erdgeschoß befand sich über viele Jahre das „S18 Nuovo“, eine Herrenmode-Filiale der Fa. Schirmer. Übrigens: Das dem Hotel „Delevo“ angeschlossene Café gleich links nebenan mit seinem besonderen Charme und den speziellen Haustoasts gibt es auch schon längst nicht mehr… Aufnahme: November 2010. Die ehemalige Klosterkaserne an der Ecke Kaiserjägerstraße/Universitätsstraße zwei Monate vor Beginn der Abbrucharbeiten. Den wuchtigen Bau kann man sich heute wohl gar nicht mehr vorstellen an dieser Stelle; Aufnahme: Mai 1992. Blick auf die Kreuzung Museumstraße – Bruneckerstraße. Bis in die 1990er Jahre fühlte es sich dort noch nicht so „eng“ an wie heute. Bis zum Bau des „Europa-Hauses“ dauert es wohl nicht mehr lange, die Werbetafel kündigt es bereits an; Aufnahme: August 1993.Das ÖBB-Hochhaus am Beginn der Südbahnstraße – ein über Jahrzehnte vertrauter Anblick in der Bahnhofsgegend; Aufnahme: Sommer 2018.
Ich lade Sie zu einem Bilderrätsel ein: eine Gaststätte, ein Café oder auch ein Gebäude, welches irgendwann einmal existierte und manchmal schon längst in Vergessenheit geraten ist, erlebt hier nochmals dessen bildliche „Auferstehung“. Sie dürfen raten, wo es einst gestanden hatte… oder mir auch gerne eine besondere Erinnerung daran mitteilen.
Ein unscheinbares Häuschen irgendwo im Südosten, nah an der Grenze zum Amraser Dorfkern… – Gerhart-Hauptmann-Straße 25, hätten Sie es gewusst? Das Haus wurde in den 1950er Jahren erbaut, Besitzer war Richard Dietrich, ehemaliger langjähriger Bäckerei- und Betriebsleiter der Ersten Tiroler Arbeiterbäckerei. Noch steht der Altbau, dem bereits sein komplettes Innenleben fehlt (und kurze Zeit später abgerissen sein wird), wachsen im Hintergrund die ersten Mauern des Neubaus, der ein Jahr später die komplette Parzelle ausnehmen wird und somit im Endstadium auf die doppelte Größe des vorderen Hauses anwachsen wird; Aufnahme: August 2020.
Manche Dinge werden einem erst ersichtlich, wenn man zwei Mal hinschaut. Erst dadurch tauchen einige Besonderheiten auf, die man in der Hektik des Alltages gar nicht wahrnimmt. Mein zweiter Blick bringt nachstehende Überraschungen ans Licht (der Übersicht halber habe ich drei Einteilungen vorgenommen: Fresken / Hausnummernschilder / Allgemeines):
FRESKEN:
In Innsbruck kann man in jedem Stadtteil Fresken entdecken, was ich mit der untenstehenden Fotoreihe beweisen möchte. Ich habe diese in folgende Gruppen unterteilt:
Firmen- und Reklameaufschriften,
Heiligenbilder,
allgemein gehaltene Darstellungen.
Immer wieder entdecke ich neue, die ich selbst noch nie so richtig wahrgenommen habe. Hier präsentiere ich nun einen ersten Ausschnitt:
Innstraße 135.
Grenzstraße 22 – ein Hinweis auf die seinerzeitige berufliche Tätigkeit des ehemaligen Autovermieters Anton Eberl, der seinen Firmensitz in Mariahilf hatte.
Ganz modern und ausgefallen – Graffitikunst in der Glasmalereistraße.
Zeughausgasse 3 – neben dem Zeughaus.
Schidlachstraße 8 – mit dem wunderschönen dreigeschossigen Erker, den im untersten Teil die Aufschrift „Josef Stastny Bürsten- und Pinselerzeugung“ ziert. Die Firma gibt es übrigens immer noch, der Eingang mit dem Firmenschild befindet sich rechts.
Sonnenuhr auf einem der Häuser in der Egerdachstraße.
Auf der Ostseite des Häuserblockes Egger-Lienz-Straße 102-108 ist dieses Bild eines spielenden Kindes (vermutlich aus den 1950er Jahren) zu sehen.
Gleich daneben machen sich drei Arbeiter, vielleicht von der Bahn oder Post, auf ihren Weg.
Links vom Fenster befindet sich diese Abbildung – die Rollenverteilung zum Zeitpunkt der Erstellung dieser drei Werke war noch sehr eindeutig und einseitig geregelt…
Im Innenhof des Hauses Leopoldstraße 4.
Wandbild des berühmten Künstlers H. Millonig am Haus Höttinger Gasse 39.
HAUSNUMMERNSCHILDER:
Sind Ihnen schon die unterschiedlichen Hausnummernschilder aufgefallen, nicht nur in der Form, sondern auch in der Farbgestaltung?
Dieses Schild existiert seit dem Frühjahr nicht mehr – es prangte am Stöcklgebäude der eheamligen Swarovski-Niederlassung an de Ecke Pradler Straße / Amraser Straße.
ALLGEMEINES:
In der Stafflerstraße direkt neben dem „Sonnenburg-Platzl“ befindet sich dieser Eingang in ein wohl längst vergangenes Lebensmittelgeschäft.
Hätten Sie es gewusst? – Weil die Höttinger Gasse am Beginn derart schmal ist, hat man dafür fast gar keine Zeit zum Hinschauen.
Auf der Südseite des „Neuen Landhauses“ in der Wilhelm-Greil-Straße ist neben dem Tiroler Adler auch das Landeswappen von Vorarlberg angebracht: ein Hinweis darauf, dass beide Bundesländer während der NS-Herrschaft von 1938-1945 als gemeinsamer Gau „Tirol-Vorarlberg“ geführt worden sind. Das weiße Feld in der mittleren Fensterachse war nicht immer frei: während dieser Zeit prangte dort ein Hakenkreuz, auch als ein Symbol dafür, dass das Gebäude Sitz der Gauleitung gewesen war.
ARCHITEKTONISCHE BESONDERHEITEN:
Balkonverzierungen am Haus Heiliggeiststraße 14.
Am „Knollerblock“ bleibt die Zeit nicht stehen: die Mauerverzierungen an den Fenstern bröckeln langsam ab.
Noch einmal der „Knollerblock“: die breiten Lisenen, die den Bombenkrieg unbeschadet überstanden haben, hören unvermittelt auf. Zeichen dafür, dass der rechts weiterlaufende Hausteil durch Bombentreffer zerstört und nach 1945 wiederaufgebaut wurde.
Ich lade Sie zu einem Bilderrätsel ein: eine Gaststätte, ein Café oder auch ein Gebäude, welches irgendwann einmal existierte und manchmal schon längst in Vergessenheit geraten ist, erlebt hier nochmals dessen bildliche „Auferstehung“. Sie dürfen raten, wo es einst gestanden hatte… oder mir auch gerne eine besondere Erinnerung daran mitteilen.
Noch fehlt die neue Eishalle für die Eishockeycracks der Haie Innsbruck; Aufnahme: Jänner 2003 (Harald Tomasini).Noch um die Jahrtausendwende musste sich der alltägliche Verkehrswahnsinn durch die stauträchtige Südring-Kreuzung kämpfen. Man mag sich mit dem aktuell deutlich mehr gewordenen Verkehrsaufkommen die dortige Befahrung gar nicht mehr vorstellen! Aufnahme aller Fotos: Mai 2002 (Harald Tomasini).Blick in die Anton-Eder-Straße – das Tivoli-Freigelände links reicht noch bis an die Kreuzung heran.Kann sich noch jemand an die an dieser Stelle gelegenen Baumschule erinnern, die die Auffahrt in Richtung Igler Straße meiner Meinung nach so wunderbar geteilt hatte?Auch das Gasthaus Stadion, welches sich nachweislich zumindest seit 1936 (als Gasthaus Wall) an der Burgenlandstraße 49 befindet, wacht noch über das zahlreiche Treiben an diesem markanten Punkt in der Stadt: Fussballstadtion, Eishockeyhalle und Schwimmbad treffen dort zusammen. Zu diesem Zeitpunkt wurde es noch bewirtschaftet – 5 Jahre später musste es ebenfalls Neubauplänen weichen.Es ist gefühlt noch keine Ewigkeit her, und dennoch tut man sich schwer, das Bild hinter seinem geistigen Auge hervorzuholen: Der ehemalige Eingang in die Turn- und Sporthalle der Leitgeb-Schule; Aufnahme: Frühjahr 2005.Die Ruhe vor dem Sturm: Noch steht das Flachbau-Ensemble an der Kreuzung Amraser Straße / Pradler Straße, welches die Firmen „Matratzen Concord“ und (dahinter) Swarovski (wahrscheinlich eine ehemalige kleine Produktionsstätte, die aber schon etliche Jahre an diesem Standort stillgelegt worden war) beherbergte; alle Aufnahmen: Juli 2020.Kaum zu glauben, aber dennoch Realität in Innsbruck seit Beginn der 2000er Jahre: Ganze Häuserblöcke verschwinden einfach! Was zuvor noch schier undenkbar schien, ist jetzt ganz und gar möglich. Als fotografierender Stadtchronist muss ich da schon manchmal sehr schnell sein! – Hier steht das markante Eckhaus am südlichen Ende der Pradler Straße noch, im Februar 2021 war es bereits gänzlich abgerissen. „Markant“ war dieser Block aus meiner Sicht deshalb, weil die Straßenbahn Linie 3 – von Amras kommend – an dieser Stelle rechts abbog in Richtung Pradl und in weiterer Folge zum Bahnhof. Für mich, der Mitte der 1990er Jahre in Amras wohnte, begann gefühlt ab dieser Stelle der Fahrt Pradl und quasi die City, was sich an der Anzahl der zusteigenden Fahrgäste deutlich bemerkbar machte.Ein letzter Blick …Wieder einmal eine etwas ältere Aufnahme – hätten Sie es noch erkannt? Gerade beginnen die Abbrucharbeiten am „Obst Huber“ am Beginn der Amraser Straße. Heutzutage wirkt diese Ecke ein wenig drückend – schließlich befindet sich dort der wuchtige PEMA2-Turm mit der Stadtbibliothek; Aufnahme: Mitte der 1990er Jahre.Das ehemalige Caritas-Integrationshaus am Ende der südlichen Gumppstraße. Obwohl das Gebäude kurz darauf abgerissen wurde, liegt das gesamte Gelände bis heute (Jänner 2021) brach; Aufnahme: April 2016.Wer zu Fuß zur Olympiahalle unterwegs war und die „Schleichwege“ durch Pradl kannte, kam zwangsläufig an der Kreuzung Roseggerstraße/Pacherstraße vorbei. Der abgebildete Block Roseggerstraße 25-27 wurde 2015 abgerissen; Aufnahme: September 2014.Der Wegweiser müsste eigentlich noch jedem vertraut sein…Der nördliche der beiden Premstraßen-Blöcke (der mit den geraden Hausnummern) zu Beginn der Abbrucharbeiten. Diese Häuser wurden 1939 erbaut und knapp 75 Jahre später wieder abgerissen; Aufnahmen: Jänner 2013. Der nördliche Block hatte im Gegensatz zu seinem südlichen Zwillingsbruder den Nachteil, dass die beiden Schlafzimmer straßenseitig gelegen waren. In den Innenhof blickte man aus der Küche bzw. dem Balkon, der in den meisten Fällen verbaut wurde und als Badezimmer Verwendung fand (allen diesen Wohnungen verfügten nämlich über kein eigenes Badezimmer – eine rasche Körperwäsche war nur in der Küche möglich, das „Bad“ konnte man sich ein Mal in der Woche in der Waschküche im Keller leisten). Auf dieser Aufnahme fehlt bereits der kurze Block um die Ecke… (siehe nächstes Foto).Blick von der Burgenlandstraße auf das Haus Schullernstraße 9. Ein ursprünglich markantes Zeichen aller dieser Blöcke in der Premstraße waren die grünen Fensterläden. Interessantes Detail für jene, die genau hinschauen: 65 Jahre nach Kriegsende waren immer noch die Luftschutzpfeile an den Hauswänden aufgemalt; Aufnahme: April 2011.Die Sillschlucht vor dem Beginn der massiven Umbauten – das überschiessende Grün neben der Autobahn existiert nicht mehr; beide Aufnahmen: Juli 2016. Blick zur Unterführung der Brennerbahn- im Vordergrund das Straßenbahngleis der „Igler“.Amthorstraße 8 vor dem Umbau mit Aufstockung; Aufnahme: September 2013.Die Villa Koflerstraße 8 an der Ecke Mittererstraße im östlichen Pradl, einige Monate vor dem Abriß; Aufnahme: Oktober 2016.Das ehemalige Hotel-Restaurant „Bistro“ an der Pradler Brücke einige Wochen vor dem Abriß. In diesem Gebäude befand sich seit 1904 ununterbrochen ein Gasthaus, welches sich zuerst „Brückenwirt“ und später „Brücke“ nannte.Das ehemalige Hotel-Gasthaus „Altpradl“ an der Pradler Straße zwei Wochen vor Beginn der großen Umbauarbeiten; Aufnahme: September 2019.Die Rückseite des „Altpradl“, an welcher mit den Arbeiten begonnen wurde – der unpassende erkerähnliche Anbau wurde dabei geschliffen; Aufnahme: September 2019.Pradlerstraße 11 – vor Jahrzehnten befand sich in diesem Gebäude das Sportgeschäft „Kiefer“; Aufnahme: Juni 2019.Kranewitterstraße 16 – kurz vor dem Abbruch; Aufnahme: August 2019.Das kleine Häuschen Amraser Straße 59 kurz vor dem Abbruch – links befindet sich (noch immer) das Cafè Peintner; Aufnahme: März 1995.Eine der beiden Baracken am östlichen Ende der Amthorstraße kurz vor dem Abriss; Aufnahme: Februar 1988.Der ehemalige Gasthof „Tivoli“ am Sillufer; Aufnahme: Mai 1992.Das ehemalige Gasthaus „Stadion“ an der Kreuzung Burgenlandstraße/Anton Eder-Straße, vor allem in den 1970er Jahren beliebter Treffpunkt nach Spielen des FC Wacker im alten Tivoli-Stadion. Das Foto zeigt das damals schon länger leerstehende Gebäude kurz vor dem Abriss; Aufnahme: November 2006.Blick auf die Kreuzung mit dem damals neuen Kreisverkehr: Das Gasthaus „Stadion“ in der Bildmitte fügte sich harmonisch in das restliche Bild ein.Auf besonderen Wunsch meines Cousins Rene: Blick in die Premstraße Richtung Westen – das Domizil meiner Großeltern für fast 60 Jahre. Laut den Erzählungen meines Vaters hatte sich an diesem Blick seit dem Erstbezug 1940 so gut wie nichts verändert. Erst Mitte der 1960er Jahre wurde die Straße asphaltiert, mit dem aufkommenden Wohlstand konnten es sich die Mieter leisten, die Balkone zu verglasen. Viele haben sich dann später dort das Bad einbauen lassen – die Wohnungen besaßen in der Grundausstattung nämlich kein eigenes Badezimmer; Aufnahme April 2010.Die Hofseite beherbergte eine langgestreckte Wiese mit den obligatorischen Wäschestangen und eine Handvoll Schrebergartenhäuschen…Das Aussenlager der Kohlenhandlung Geiger befand sich am Ende des Furterzaunweges – links ist der östliche Zugang zum Rapoldipark zu sehen mit einem Schotterbelag als Radweg; Aufnahme August 1993.Zwischen Sill und dem kleinen Sportplatz neben dem Haus Pradler Platz 7a befand sich das Aussenlager der Kohlenhandlung Geiger und eine kleine Boccia-Anlage.Johann Strauß-Straße (westlich des Pradler Friedhofes) – kurz vor dem Abriß im Oktober 2018.Ecke Hunoldstraße – Hörmannstraße: Blick auf den großen „Knollerstraßen-Block“ von Westen aus. Die Hausfront rechts von der Bildmitte scheint „abgeschnitten“ zu sein und ist aus zweierlei Hinsicht interessant: erstens gibt es solche Frontseiten ohne Fenster kaum in Innsbruck und zweitens zeigt die aufgemalte Werbung ein Logo der „Adambräu“-Brauerei, die es schon seit vielen Jahren nicht mehr gibt; Aufnahme: Frühjahr 2018.Burgenlandstraße 5 (an der Kreuzung mit der Amraser Straße) – im Jahre 2000.