Eine Entwicklung, die sich in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren in Innsbruck eingeschlichen hat und die für mich als fotografischer Bewahrer des alten Stadtbildes äußerst unangenehm – weil nicht vorhersehbar – ist: Im Gegensatz zu früher werden heutzutage plötzlich und auch unerwartet einzelne Gebäude aus ganzen Häuserzeilen „herausgeschnitten“. So auch hier in der Schidlachstraße. In diesem Fall hing die Ankündigung wochenlang am Haus, so dass auch ich als Reichenauer irgendwann einmal drüberstolpern musste… Interessantes Detail am Rand: Die beiden Gebäude links und rechts davon wurden im Bombenkrieg schwer getroffen, einzig die Hausnummer 11 überlebte die Bomben unbeschadet…; Aufnahme: August 2011.Die OMV-Tankstelle an der Egger-Lienz-Straße im Dezember 2016 – irgendwie hat man das Gefühl, dass der Neubau, der gerade (Herbst 2020) entsteht, nicht so wirklich in das homogene Bild der gleichmäßig hohen Gebäude passt…Blick Richtung Nordosten mit der Hypo-Passage im Hintergrund.Leopoldstraße 57: Das Gebäude (zweites von links) überstand den Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges, welcher rund um die Graßmayrkreuzung besonders heftig ausfiel, unbeschadet, fiel aber auch wie so viele andere Altbauten in den letzten Jahren dem Neubauboom im Stadtgebiet zum Opfer; Aufnahme: Mai 2012. Ein Blick, den es in dieser Form auch nicht mehr gibt: Die Graßmayrkreuzung mit dem Bäckerei Zoller-Haus Leopoldstraße 47 – jetzt dominiert dort ein riesiger Neubau den Abschnitt zwischen Leopoldstraße und Karmelitergasse und die beiden letzten Gebäude (Hausnummern 45 und 47) werden von diesem regelrecht niedergedrückt. Übrigens ist das Haus Nr. 45 in diesem Abschnitt das einzige, welches bei den Bombenangriffen nicht zerstört worden ist und heute noch dasselbe Aussehen hat! Aufnahme: Mai 2012.Blick auf den östlichen Gebäudeflügel des Bundesbahnblockes – Sonnenburgstraße 20 und 22, welcher als erster Teil abgerissen wurde. Interessantes Detail: Der Mittelteil wurde im Dezember 1943 von Bomben getroffen und hat deshalb ein anderes Aussehen; Aufnahme: Juli 2012.… der westliche Flügel an der Kreuzung Andreas-Hofer-Straße; Aufnahme: Juli 2012.„Freie Sicht auf die aufgehende Sonne im Osten“ – dies ist den Bewohnern der Häuser an dieser Stelle der Leopoldstraße seit 2017 nicht mehr möglich. An Stelle der freien Fläche steht heute ein wuchtiger langgestreckter Neubau; alle drei Aufnahmen: Mai 2014.Der Bundesbahnblock an der Egger-Lienz-Straße kurz vor dem endgültigen Abriss. Das mächtige Gebäude in U-Form wurde 1912 erbaut und erhielt im westlichen Flügeltrakt (Ecke Andreas-Hofer-Straße) gleich beim ersten Bombenangriff auf die Stadt einen schweren Treffer. Dies war nach dem Krieg deutlich daran zu erkennen, dass der Dachgiebel nicht mehr wiederaufgebaut wurde; Aufnahme: September 2019.Das kurze Mauerstück am Beginn der Tschamlerstraße, welches im Jänner 2020 endgültig abgetragen wurde zugunsten einer Straßenverbreiterung; Aufnahme: November 1998.Die Abbrucharbeiten hinter der Pfarrkirche Wilten-West beginnen; Aufnahme: August 2016.Müllerstraße 11 kurz vor dem Abbruch – im Hintergrund sieht man noch das ehemalige Hotel „Mozart“ vor dessen Umbau und Aufstockung; Aufnahme: September 2011.Heiliggeiststraße 7 – heute befindet sich dort der wuchtige Neubau „Landhaus 2“; Aufnahme: Oktober 2002.Innrain 143 – die ehemalige Postgarage. Heute befindet sich an dieser Stelle das Medicent Innsbruck; Aufnahme: November 1998.Die Tierhandlung Zips in der Liebeneggstraße 2a; Aufnahme: November 1998.Wer kann sich noch an den „Schandfleck“ an der Graßmayr-Kreuzung erinnern? Diese Villa „überlebte“ den Bombenhagel an einem der stärksten getroffenen Punkte in der Stadt, musste aber Mitte der 1990er Jahre dem Stadtbild weichen. Links hinter dem Haus erkennt man noch einen Teil des ehemaligen Kaufhauses „Forum“; Aufnahme März 1994.